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Hydrosilikum

Mittags im Supermarkt um die Ecke. Beim Gedanken an ein selbstgemachtes Pesto läuft mir das Wasser im Mund zusammen und schon greife ich nach dem aromatisch duftenden Basilikum im Plastiktopf. Wenn das kein nachhaltiger Einkauf ist! Doch kaum zu Hause angekommen und ein paar Blatt-Ernten später, sieht das Königskraut bereits nicht mehr so königlich aus. Was ist schief gelaufen? Was kann ich tun? Ich beginne, zu recherchieren.

Vertrocknete Basilikumpflanze in einem schwarzen Plastiktopf
Supermarkt-Basilikum nach ein paar Tagen ohne Pflege

Ocimum Basilicum, wie der biologische Name meines Pflänzchens lautet, ist in feuchtwarmen Gebieten Asiens beheimatet. Hierzulande kann das Küchenkraut mit Ausnahme einiger robusterer Arten nur einjährig kultiviert werden. Für ein ideales Wachstum benötigt die Pflanze einen relativ nährstoffreichen Boden, regelmäßige, moderate Wasserzufuhr, und einen warmen, sonnigen Standort. Kühle Temperaturen können dem Kraut schnell zusetzen. Die Ernte erfolgt, indem ganze Triebe knapp oberhalb des nächsten Blattpaares abgeschnitten werden.

Sechs abgeschnittene Basilikumtriebe grüner und violetter Arten
Alles Basilikum: Junge Triebe unterschiedlicher Arten

Kein Wunder also, dass sich mein durch Transport und Temperaturschwankungen strapaziertes Basilikum ohne intensive Pflege und richtige Ernte bei mir zu Hause kaum über Wasser halten kann. Tatsächlich existieren zahlreiche Tipps und Tricks, um das Königskraut zu retten. Ein Weg jedoch ist so einfach wie genial: das Vermehren der Pflanze durch Stecklinge. Hierfür schneidet man, wie oben beschrieben, junge Triebe ab und setzt sie in ein Wasserglas, bis sie nach etwa ein bis zwei Wochen Wurzeln gebildet haben.

Zwei runde Vasen mit bewurzelten Basilikumablegern
Wurzelwachstum nach 2 Wochen

Anschließend können die Pflänzchen in Erde oder auch – ich stutze – ausschließlich in Wasser angebaut werden. Die Kultivierung in einer mit Nährstoffen angereicherten Wasserlösung nennt sich Hydrokultur bzw. Hydroponik. Ein Hydrosilikum also? Wie ich herausfinde, werden zahlreiche Blattgemüse und Küchenkräuter mittlerweile für kommerzielle Zwecke in Hydro- und Aquaponik-Verfahren gehalten. Vorteile in puncto Nachhaltigkeit sind beispielsweise, dass Erde und Wasser gespart werden, die Flächennutzung effizienter und der Ertrag höher ist, da die Pflanzen mit der richtigen Beleuchtung und optimalen Nährstoffzufuhr auch indoor, vertikal und ganzjährig angebaut werden können. Vor allem ist aber eine lokale Produktion möglich. Ganz lokal und nachhaltig geht das Hydrosilikum-Experiment aber natürlich auch zu Hause.

Zwei Basilikumpflanzen in Netztöpfen mit Blähton, die in zwei Wassergläsern Wurzeln geschlagen haben
Basilikumpflanzen in Hydrokultur
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Links

Basilikum in Hydroponik: 8 Tipps

Hydroponik Leitfaden (für besonders Interessierte)

Video zu Urban Farming und kommerzieller Aquaponik

Quellen

Online: Kräuter ABC: Basilikum

Online: Hydroponik Urban Gardening Blog

Online: Deutsche Gesellschaft für Hydrokultur e.V.

Online: Die Pflanzenfabrik – Das Informationsportal der Hydroponik

Autorin des Beitrags: Karoline Hasselgruber

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