KuKuP

Das Projekt

„KuKuP“ steht für „Kunstkurs der Psychosozialberatung“ und ist ein Projekt, dass aus dem bestehenden Kunstkurs der Psychosozialen Beratungsstelle der Uniklinik Leipzig heraus entstanden ist. Dieser 90-minütige Kurs ist ein kunstpädagogisches Angebot für Krebspatientinnen unterschiedlichen Alters, welches alle 14 Tage stattfindet, aber aufgrund der Pandemie vorerst eingestellt werden musste.

Um den Teilnehmerinnen dennoch eine schöne, kreative Zeit zu ermöglichen, suchten wir nach einer ansprechenden Alternative, weiterhin ein künstlerisches Angebot zu teilen und dessen Inhalt zu vermitteln. Daher kam die Idee auf, den Kurs digital in Form von Videos fortzuführen. So entstanden im Zeitraum von Anfang November bis Ende Februar drei Videos zu unterschiedlichen Techniken, Methoden und Herangehensweisen.

Ergänzend stellten wir Materialbeutel zusammen, die sich die Teilnehmerinnen in der Beratungsstelle abholen konnten. Diese sollten das Arbeiten mit den Videos erleichtern bzw. in dieser Zeit überhaupt ermöglichen, da nicht jede Teilnehmerin mit ausreichend Materialien ausgestattet war. In den Beuteln befand sich von Bleistift bis Aquarellfarbe alles, was sie für das Arbeiten mit den Videos gebrauchen konnten und in den Videos selbst auch genutzt wurde.

Die Videos

Neben der kreativen Unterhaltung war es das Ziel, gewählte künstlerische Techniken und Verfahren durch die Videos zu vermitteln, aber auch wie man die Ideen- und Motivfindung auf eventuell neuen Wegen angehen kann. Dabei sollten die Möglichkeiten der Umsetzung vielseitig erläutert werden. Aus dieser Vielseitigkeit resultierend, war es wiederum wichtig zum selbstständigen künstlerischen Tätigwerden zu motivieren und auch Problemlösungsstrategien anzugehen. Mögliche Probleme wurden in den Videos angerissen und ebenso versucht mögliche Lösungen vorzustellen.

Die Entscheidung fiel auf das Medium Video/Film, da es für die Idee die besten Umsetzungsmöglichkeiten bot – eine einfache und schnelle Vermittlung des Inhalts, eine gute Veranschaulichung des Inhalts, verschiedene Möglichkeiten die Inhalte darzustellen (Perspektivwechsel, Überblendungen, Schnitte) und eine direkte und persönliche Kommunikation mit der Zielgruppe. Auch für die Zielgruppe selbst brachte es Vorteile mit sich – ein selbstbestimmtes Lernen, die Möglichkeit das Video zu unterbrechen und bestimmte Stellen zu wiederholen, wie auch die Unterhaltung.

Bisher entstanden folgende drei Erklär- und Anleitungsvideos zu verschiedenen Techniken und Verfahren:

Video 1 – Eine Anleitung zum Linolschnitt

Dieses Video zeigt eine Anleitung für die Anfertigung eines Linolschnitts. Auch werden die dafür nötigen Materialien vorgestellt und wie man nach Möglichkeit an die Ideenfindung und Motivauswahl herangehen kann. Eine Variante – der Materialdruck – ist es, Laub zu sammeln und jenes mit dem Auftragen von heller Farbe auf die Linolplatte zu drucken. Anschließend muss überlegt werden, welche der Formen herausgeschnitten werden. Eine weniger aufwendige Variante ist ein in Schwarz-Weiß konvertiertes Foto auf die Platte abzuzeichnen. Somit hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit zu wählen und eine oder auch beide Varianten zu vertiefen und einen Linolschnitt umzusetzen. Die Anfertigung eines Linolschnitts kannten die Teilnehmerinnen bereits aus dem Kurs, wodurch es schon eine gewisse Vertrautheit mit der Technik gab.

Hier geht es zu dem ersten Video zu dem Thema Linolschnitt (geteilt mit den Teilnehmerinnen Mitte November)

Video 2 – Eine Anleitung für Etüden

In diesem Video wird das Arbeiten mit Etüden vorgestellt. Etüden sind kleinformatige spontane Übungsstudien, die in ihrer Form unterschiedliche bildnerische Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten besitzen und oftmals in Serie entstehen können. Daneben wird aber auch gezeigt, wie man ein Leporello oder einen Eight-Pager aus größeren Formaten falten kann. Auf diesen vorbereiteten Formaten sollte mit Blei- oder Buntstiften und/oder Pastellkreiden gezeichnet werden. Für den ersten Teil diente die Umgebung und Natur eines Parks als Inspirationsquelle und Motiv. Es sollte frei gewählt werden können, ob draußen gezeichnet werden möchte oder ob die Kamera zum Fotografieren als weiteres Mittel dienen sollte, um Zuhause entstandene Fotos abzuzeichnen.

Hier geht es zu dem zweiten Video, welches sich mit schnellen und spontanen Zeichnungen auseinandersetzt – mit Etüden

Video 3 – Eine Anleitung zum Kreativwerden auf der Basis von Etüden

Dieses Video wird von einem Arbeitsblatt begleitet, welches mit einfachen Fragen wie „Was befindet sich in deinem Obst-/Gemüsekorb?“ oder auch „Was liegt neben dir?“ und dazu frei wählbaren Techniken gestaltet ist, die zum künstlerischen Tätigwerden ermutigen sollen. Des Weiteren sollen Leitfragen auf dem Arbeitsblatt zum reduzierten Arbeiten anregen. Der Ansatz „Weniger ist mehr“ erinnert zum Beispiel daran, vieles in der Umsetzung zu minimieren, bezogen auf das Format, die Farbe, die Größenverhältnisse und das Material. In Form von Etüden oder kleinen Formaten, sollen diese Fragen künstlerisch umgesetzt werden. Das Video dient an dieser Stelle lediglich zur Erklärung des Arbeitsblattes und der Veranschaulichung wie Beschriebenes umgesetzt werden kann. 
Hier geht es zu dem dritten Video, in dem das Prinzip der Etüden erneut aufgegriffen wird und weitere Herangehensweisen dargeboten werden

Die Ergebnisse

In der kommenden Zeit soll weiterhin in eine ähnliche Richtung gearbeitet und diese Art der künstlerischen Vermittlung für den Kunstkurs genutzt werden. Auch ist es geplant eine Online-Ausstellung mit den Ergebnissen der Teilnehmerinnen für die Öffentlichkeit zu organisieren. Die Umsetzung ist für Ende Februar 2021 geplant.

Hier gibt es ein paar Einblicke in die Ergebnisse der Teilnehmerinnen: