… Maßliebchen, Monatsröserl, Magritli oder auch Gänseblümchen.
Wie selbstverständlich strecken die kleinen weiß-gelben Blümchen ihre Köpfe Jahr für Jahr aus der Erde.
Ich erinnere mich der Blüte als Kind Orakelqualitäten zugetraut zu haben: Er liebt mich. Er liebt mich nicht. Er liebt mich. Er liebt mich nicht… Mich mit geflochtenen Kränzen zur Gänseblümchenprinzessin gekrönt, oder mich seiner als Dekoration für meine Sandkastenkuchen, bedient zu haben. Aber eigentlich wissen wir kaum etwas über das Pflänzchen. Dabei gibt es so einiges über die Wiesenblume zu lernen.
Grundwissen Gänseblümchen
Zunächst ein paar allgemeine Fakten. Das Gänseblümchen wächst in Mitteleuropa und Amerika. Zwischen Januar und November können wir es in Hausgärten, Parks, auf Wiesen oder Weiden bewundern. Es gehört zu der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Das flach am Boden wachsende, rosettige Blattwerk besteht aus spatenförmigen Blättern. Daraus erwächst ein 30-100mm langer, gerader Stängel, welcher eine Blüte fasst. Diese setzt sich aus gelben Röhrenblüten und zwei Reihen weißer, manchmal auch rosa eingefärbter, Randblätter zusammen.
Zusatzwissen Gänseblümchen
Neben den zahlreichen, zu Anfang gelisteten, Bezeichnungen für das Gänseblümchen gibt es auch den wissenschaftlichen Namen: Bellis perennis, was so viel wie „schön“ (bellis) und „ausdauernd, ganzfährig“ (perennis) bedeutet. Das Pflänzchen blüht nämlich nicht nur das ganze Jahr, es ist außerdem ein wahrer Regenerationskünstler. Es hält zum Beispiel Temperaturen von bis zu -15° und vielen anderen äußeren Einflüssen stand. Wer einmal aus Versehen auf ein Blümchen tritt kann beobachten wie dieses gleich wieder aufsteht und unversehrt wirkt. Selbst der Rasenmäher kann dem Gänseblümchen nichts anhaben. Die flache Blattrosette bleibt beim Mähen unversehrt und durch ihre zahlreichen Ausläufer entstehen an den so genannten Tochter-Rosetten rasch neue Blüten.
Interessant ist zudem, dass das Gänseblümchen eine Lichtblume ist. Das bedeutet, dass es seinen Kopf der Sonne zuwendet und sich so den Tag über dreht. Außerdem verschließt es über Nacht und bei Regen die Blüte und öffnet diese wieder sobald es hell wird.
Das Gänseblümchen ist aber nicht nur Regenerationskünstler und nur einfach schön. Es kann auch gegessen werden. Anwendung findet es dafür zum Beispiel in Salaten und Tee oder verarbeitet in Sirup.
Darüber hinaus werden ihm sogar schmerz- und krampflindernde, wundheilende und entzündungshemmende Qualitäten zugesprochen.
Wenn du noch mehr über die medizinische und kulinarische Verwendung des Gänseblümchens lernen möchtest kannst du dich gern hier umschauen.
Quellen
Buch, Corinna: Bellis perennis- Gänseblümchen (Asteraceae), Heilpflanze des Jahres 2017. 2018 [online]. In: https://www.botanik-bochum.de/jahrbuch/Pflanzenportraet_Bellis_perennis.pdf. (Stand: 09.07.21).
Spohn, Margot; Schröder, Carsten; Gölte-Bechtle, Marianne; Sohn, Roland: Was blüht denn da? Das Original. Sicher nach Farben bestimmen. Extra: Bäume, Sträucher, Gräser. 2008 Stuttgart.
Purle, Torsten: Gänseblümchen. Bellis perennis. 2021 [online]. In: https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Gaensebluemchen.html. (Stand. 09.07.2021).
Autorin des Beitrags: Deborah Espig