„Durch das Verglimmen holen wir den Geist einer Pflanze hervor.“
(Die Magie der Hexen, Claire)
Das Räuchern hat eine lange Tradition in vielen Kulturen, Religionen und Orten dieser Welt. Über seinen Ursprung lässt
sich heute nur spekulieren. So vermutet man das beim Zusammensitzen am Feuer, diverse Kräuter, Bätter, Holz- und Rindenstücke in die Flammen geworfen wurden. Die dabei entstandenen Düfte hatten ganz unterschiedliche Effekte auf die Stimmungen der Menschen. Daraufhin wurden die Kräuter gezielt nach ihrer Wirkung gesammelt und angewendet. Das Wissen über die Pflanzen, Hölzer und Harze wurde über Generationen weitergegeben und erweitert.
Es gibt ganz unterschiedliche Methoden des Räucherns. Eine sehr einfache Möglichkeit besteht darin Räucherbündel aus Pflanzen zu binden. Diese kann man ganz einfach mit heimischen Pflanzen aus dem Garten, Wald oder vom Balkon herstellen. Für ein belebendes Frühlingskräuterbündel habe ich vier bekannte Vertreter gewählt, die ab April in der Natur zu finden sind.
Waldmeister, auch wohlriechendes Labkraut genannt, verströmt beim Räuchern seinen angenehm waldigen Duft, der entspannend und beruhigend auf Körper und Geist wirkt.
Hirtentäschel verstärkt mit seinem erdigen Geruch den aufhellenden Effekt des Waldmeister. Es hilft außerdem bei Konzentrationsschwäche und Traurigkeit.
Gundermann vitalisiert und reinigt mit seiner kräftigen Duftnote den Körper. Schon Hildegard von Bingen empfahl das Heilkraut gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Löwenzahn wirkt sich besonders positiv auf das Gemüt aus und wurde früher zu Samhain verräuchert um böse Geister zu vertreiben.
Worauf du beim Wickeln achten solltest:
– Die Kräuter etwas anwelken lassen vor der Verarbeitung
– 100 %ige Naturgarne verwenden (z.B. Baumwolle)
– So straff und eng wie möglich binden
Sobald dein Räucherbündel fertig ist, wird es mit dem Garn auf-gehangen. Wie lange es braucht um komplett durchzutrocknen, ist abhängig davon wie dicht es gebunden wurde und wie sonnig es hängt. Um die Magie deines Räucherbündels dann zu entfachen, zünde einfach die Spitze mit einem Streichholz oder Feuerzeug an. Nachdem du die Flamme ausgepustet hast sollte es allmählich durchglimmen und seinen Duft entfalten. Da die Rauchentwicklung recht stark sein könnte empfehle ich dir es draußen zu entfachen und eine Schale mit Wasser oder Sand bereit zu stellen.
Das Räucherbündel ist nur eine von vielen Möglichkeiten die Heilkraft der Kräuter zum Leben zu erwecken. Das Experimentieren mit verschiedenen Kräutern macht viel Freude und verbindet dich auf ganz eigene Art mit der Natur.
Quellen
Seifert, Claire: Die Magie der Hexen – Das umfassende Handbuch der weißmagischen Künste
Wilhelm Heyne Verlag; München; Taschenbuchausgabe 08/2014
Christoph Strecha: Räucherwerk (Räuchermittel) im Überblick
https://www.raeucherguru.info/raeucherwerk/ [zuletzt aufgerufen am 16.07.2021]
Alle Räucherstoffe (Räucherpflanzen) von A-Z
https://www.raeucherguru.info/raeucherstoffe-raeuchersubstanzen/alle-raeucherstoffe-lexikon-a-bis-z/ [zuletzt aufgerufen am 16.07.2021]
Autorin: Lea Wolff
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