„Die Liebe zum Garten ist ein Same, der, einmal gesäet, nie wieder stirbt, sondern weiter und weiter wächst – eine bleibende und immer voller strömende Quelle der Freude.“
Gertrude Jekyll (1907)
AQUASCAPING. Ein Begriff, der für Verwirrung sorgt und zunächst nach einer banalen Zusammensetzung zweier Worte klingt. Nur die Wenigsten haben eine Vorstellung von der Bedeutung und dennoch verbreitet sich diese Technik unter Aquaristiker*innen wie ein heimlicher Trend.
Doch was soll man sich darunter vorstellen?
Grundsätzlich geht es beim Betreibem von Aquascaping um eine Nachbildung und Darstellung weitläufiger Landschaften, in den Grenzen eines Aquariums. Vergleichbar mit dem akribischen Blick eines oder einer Gärtner*in, werdern die unterschiedlichsten Materialien so angeordnet, bepflanzt und zurechtgeschnitten, dass Gebirge und Wälder entstehen. Dabei wird der eigentliche Zweck des Aquariums entfremdet. Es geht nicht mehr darum, einen geeigneten Lebensraum für die heimischen Fische zu entwerfen, sondern um eine ästhetische und künstlerische Gestaltung des Beckens. Mit dem Blick hinein, soll der*die Betrachter*in abtauchen in die Weiten der Landschaft und Schönheit des Miniaturgartens.
Gestaltung des Beckens
Gearbeitet wird nur mit natürlichen Materialien. Der Bodengrund bildet dabei Aquasoil, Kies oder Sand, welcher durch anhäufen Berge und Täler entstehen lässt. Anschließend fügt man das Hardscape hinzu. Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um das feste Materlial zum Nachbilden einer Landschaft. Also passende Gesteine, Wurzeln und Holz, die zu einer neuen Szene zusammengefügt werden. Schlussendlich aber wird der Minigarten durch das Softscape zum Leben erweckt. Passende Wasserpflanzen, die zum gewünschten Bild passen, sollen am Ende den Boden und das Hardscape bewachsen. Dafür setzt man in kleine Abständen die entsprechenden Setzlinge in das Soil und beklebt mit Hilfe von Pflanzenkleber die Steine und Wurzeln.
Um Jekylls „ströhmende Quelle der Freude“ (1907) auch unter Wasser erleben zu können, wird das Becken im letzten Schritt vorsichtig geflutet und mit der Zeit wachsen die Pflanzen zu dem Kleinen und dennoch großen Bild zusammen.
So gelingt es taletierten Aquaristiker*innen die schottischen Highlands, majetätische Gartenanlagen oder auch die sächsische Schweiz detaillgetreu in ihrem Wohnzimmer einfangen zu können. Für Anfänger*innen lohnt es sich allerdings mit der Darstellung von Waldszenerien und Baumdarstellungen zu beginnen, denn auch hier könnnen wir schon abtauchen und bestaunen.
Wir alle kennen Pellkartoffeln, Puffer und Püree. Die Vielfalt der Kartoffelverarbeitung ist bekannt, doch die Kartoffelsorten werden häufig nur in fest- und mehligkochend differenziert.
Dabei gibt es soviel mehr!
Blauer Schwede, Augsburger Gold oder Desiree, weltweit gibt es rund 5.500 unterschiedliche Arten der Solanum tuberosum (vgl. Lühr/Spielhoff 2014: 8). Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrem Namen, auch ihre Schalen- und Fleischfarbe sowie der Geschmack weisen eine große Vielfalt auf.
So ist die Schalenfarbe der Kartoffel Nemo rot gelb gefleckt, die Fleischfarbe der Anneliese sogar violett und der Geschmack der Roten Emmalie besticht durch seine Würze.
Eine bessere Sortenkenntnis kann dabei helfen, die geeignete Kartoffel für das passende Gericht zu finden ( vgl. Lorey 2019: 56- 95).
Warum die Vielfalt aber nicht nur für den Gaumen eine Freude ist, sondern auch für die Mitwelt, wird deutlich, wenn die Kartoffel nicht nur als leckeres Endprodukt betrachtet wird.
Der weltweite Anbau einer Universalsorte führt dazu, dass die Kartoffelpflanze weniger gut an die jeweiligen Standorte angepasst ist. Aus diesem Grund werden vermehrt Pestizide eingesetzt, was sich wiederum negativ auf das Ökosystem auswirkt (vgl. Ellenberg 2021). Verschiedene Arten tragen hingegen eigene Resistenzen in sich, weshalb es durchaus sinnvoll, divers beim Thema Kartoffelanbau und -verzehr zu denken (vgl. Lorey 2019: 10).
Sortenvielfalt ist also nicht nur ein Thema für spleenige Hobbygärtner:innen oder Köche:innen, sondern zentral in der Frage, wie wir mit unsere Mitwelt leben wollen.
Links
Alle Links führen zur Website des Landwirtschaftsbetriebs Kartoffelvielfalt in Barum (Niedersachsen). Dort werden sowohl unterschiedliche Kartoffelsorten verkauft, als auch Informationen zur Thematik geliefert [zuletzt abgerufen am 07.07.2021].
Die Tomate (Solanum lycopersicum) hat viele Namen. Die Bezeichnung für die Frucht stammt aus der Nahuatl, einer alten Aztekensprache. Aus xītomatl wurde später mundartlich tomatl und somit der heutige Begriff. In Österreich ist das Gemüse als Paradeiser, seltener als Paradeisapfel bekannt. Dagegen verweist die italienische Bezeichnung Pomodoro (Goldapfel) eher auf die ursprünglich goldene Farbe der Tomate.
Saatgut – Konzerne haben das Sagen
Das rote Gemüse liefert viele verschiedene gesundheits- fördernde Vitamine und Spurenelemente. Eisen sorgt für Energie und Folsäure soll vor Arterienverkalkung schützen. Auch geschmacklich ist die Tomate ein wahres Erlebnis. Aktuell wird sie wieder in diversen Gartencentern für den Eigenanbau angeboten. Neben den bekannten Cocktail-, Strauch- und Balkontomaten gibt es jedoch noch eine enorme Vielzahl an meist unbekannten, alten Tomatensorten, wie zum Beispiel das Ochsenherz oder die Schwarze Krim. Noch nie etwas davon gehört? Kein Wunder, denn der kommerzielle Vertrieb von alten Saatgutsorten ist in Deutschland aufgrund des europäischen Saatgutverkehrsgesetzes verboten. Kommt es doch zum illegalen Vertrieb der Saatgüter, kann es bis zu 25.000 Euro Strafe geben.
Die Frage nach Diversität
Schützer und Liebhaber sorgen sich dennoch weiterhin um den Erhalt der Artenvielfalt. »Berner Rose und De Berao zum Verkaufen oder Tauschen« lautet eine Anzeigenüberschrift in der Haus – und Garten Rubrik bei Ebay Kleinanzeigen. Als Zierpflanzen und Sammelobjekte dürfen die alten Tomatensorten privat gehandelt und somit auch im eigenen Garten angebaut werden, jedoch nicht zum »Verzehren«. Dieser kleine Hinweis reicht aus, um den großen Paragraphen zu umgehen. Die alten Tomatensorten stechen durch eine besonders reizvolle Optik hervor und zeichnen sich durch ein sehr intensives Aroma aus. Zusammen gelten sie als durchaus resistente und robuste Tomatenpflanzen.
Auch die Nachzucht für die nächste Pflanzengeneration gestaltet sich sehr einfach. Am Anfang steht natürlich der gewünschte Samen aus welchem sich die kleine Pflanze auf der Fensterbank oder einem Gewächshaus entwickelt. Zieht man viele verschiedene Sorten gleichzeitig auf sollte man während der Blütezeit einen Bestäubungsbeutel um die Blüte binden, um ungewollte Kreuzungen bei der Befruchtung zu verhindern. Entwickeln sich dann aus der Blüte die ersten kleinen Früchte, bekommt die Rispe noch eine Markierung. Somit erkennt man die sortenreine Tomate später schnell wieder und kann daraus die Samen für das nächste Jahr gewinnen.
Wusstest du schon?
In der spanischen Gemeinde Buñol verfärben sich die Straßen am Mittwoch der letzten Augustwoche eines jeden Jahres komplett rot. Grund hierfür ist das sogenannte Tomatenfest »La Tomatina«, wo sich zahlreiche Einwohner und Touristen mit überreifen Tomaten bewerfen. Um Verletzungen ausschließen zu können, liegen dem Spektakel einige Regelungen zu Grunde. So muss die Tomate vor dem Werfen stets mit der Hand zerdrückt werden. Über den Ursprung der Tomatenschlacht gibt es viele Mythen und Sagen, jedoch hat sie weder einen politischen noch religiösen Hintergrund.
Gentilcore, D. (2010). Pomodoro! : a history of the tomato in Italy. Columbia University Press
Harland, G. (2014). Tomaten anbauen und genießen. D. Kindersle
Peralta, I.E. ,D. M. Spooner (2007). History, Origin and Early Cultivation of Tomato. in: M. K. Razdan und A. K. Mattoo (Hrsg.): enetic Improvement of Solanaceous Crops. Enfield, Jersey & Plymouth
Schumann, E. (2014). Tomaten für Garten und Balkon. U. E. Verlag
Rund 400 000 Hektar Streuobstwiesen zieren Deutschlands Kulturlandschaft. Diese mit hochstämmigen Obstbäumen unterschiedlichen Alters bewachsenen Wiesen gehören zu den ältesten Habitaten weltweit. Sie bieten der einheimischen Flora und Fauna einen Lebensraum und sorgen damit für eine große Biodiversität. Die Streuobstwiese, welche das Rundlingsdorf Tiefengruben umschließt, wird aktiv durch die BewohnerInnen durch Baumschnitt, Mahd und Beweidung gepflegt.
Die Streuobstwiese ist ein Kulturprodukt, das sich im Rhythmus der Natur bewegt.
Doch die zu schützenden Kräfte lassen sich nicht allein durch die vielfältigen Tier- und Pflanzenarten in der Wiese beschreiben. Im Jahr 2015 konnten insgesamt 452 hochstämmige Bäume identifiziert werden. Neben häufig anzutreffenden Apfelbäumen sind Vertreter der Gattungen Birne (Pyrus), Pflaume (Prunus) u.v.m. auf der Streuobstwiese zu finden.
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Sogenannte alte Sorten, die in ihrer Bekanntmachung bis in das 17. Jahrhundert zurück reichen, bilden zwar mit 84 Prozent eine deutliche Mehrheit auf der Streuobstwiese Tiefengruben, sind aber zumeist aus den Supermärkten verschwunden, da sie nicht den wirtschaftlichen Ansprüchen des Obstbaus entsprechen. Die Streuobstwiese Tiefengruben stellt daher eine attraktive Quelle für alte Obstsorten dar.
Insgesamt können 40 der 48 Apfelsorten auf der Streuobstwiese Tiefengruben als alte Sorten eingestuft werden. Zu den alten Sorten zählen beispielsweise die Sorten Kaiser Wilhelm, Ontario, Grüner Stettiner und Gravensteiner. Neben der überwältigen genetischen Diversität beinhalten die alten Sorten der Streuobstwiese eine weitere Superpower: die Pflanzenstoffgruppe der Polyphenole.
Polyphenolen sind aufgrund ihrer Eigenschaft, Äpfel nach dem Aufschnitt erbraunen zu lassen, bei VerbraucherInnen unbeliebt. Deshalb wurden sie in den letzten Jahrzehnten aus neuen Apfelsorten, wie zum Beispiel der Sorte Pink Lady, herausgezüchtet. Diese sind zumeist nicht für AllergikerInnen geeignet, finden sich aber in großer Mehrheit in Einkaufsmärkten. Umso wichtiger ist der Erhalt von Streuobstwiesen mit ihren bekömmlichen alten Sorten. Mehr Informationen zur Bekömmlichkeit von beliebten Sorten bekommt ihr hier.
Die Sortenvielfalt der Streuobstwiese Tiefengruben stellt eine einzigartige Möglichkeit für AllergikerInnen dar: das Verzehren von Obst ohne Beschwerden. Und wer Lust auf Apfel und Streuobstwiese hat, kann während des Verzehrs auf dem Erlebnispfad der Streuobstwiese Tiefengruben viele neue Informationen über den Obstanbau erhalten. Alternativ kannst du dein Wissen über Apfelsorten und Polphenole auch hier testen. #applelicious
Die wachsende Bevölkerung in Großstädten wie Leipzig benötigt Wohnraum, welcher zum Teil auf Kosten von Grünflächen und Land geschaffen wird. Die Urbanisierung führt zu meist eintönigen, tristen Stadtbildern mit schlechter Luft. Umso wichtiger ist die Begrünung der Städte.
Denn Stadtbäume führen nicht nur allgemein zu einer besseren Luftqualität (durch Sauerstoffproduktion und CO2-Bindung), sie erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit und absorbieren Strahlung. Darüber hinaus dienen sie in den Städten als Windschutz, Lärmschutz und entlasten, vor allem bei Starkregen, durch temporäre Wasserspeicherung die Kanalisationssysteme.
Dieser Artikel beschäftigt sich exemplarisch mit der Platane als Stadtpflanze, die sowohl in Leipzig (Leipzigs gepflanzte Bäume bestehen zu 9% aus Platanen) als auch deutschlandweit (Platanen machen 6% der Stadtpflanzen in ganz Deutschland aus) zu den vierthäufigsten Stadtpflanzen zählt.
Die Ahornblättrige Platane, auch Platanus x hybrida genannt, kommt ursprünglich aus England. Die hybride Art ist eine um 1650 entstandene Kreuzung aus Platanus occidentalis und Platanus orientalis. Die Platane wird 20 bis 30 (höchstens 40) Meter hoch und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Es handelt sich um einen winterharten, sommergrünen Laubbaum.
Die bis zu 25 cm großen Blätter der Platane sind drei- bis siebenlappig. Der zackige Aufbau des Blattes erinnert an den Aufbau eines Ahornblatts, was wohl ausschlaggebend für den deutschen Namen gewesen sein könnte.
Charakteristisch für die Platane ist die Struktur am Baumstamm: Die Borke der Platane blättert wachstumsbedingt schuppig ab, wobei sich oft ein buntes Muster zwischen alter (grau-braun) und neuer (gelblich grau) Borke ergibt.
Die Sammelnussfrucht entwickelt sich aus den roten, weiblichen Blütenständen. Die Nussfrüchte sind zylindrisch geformt und enthalten den Samen.
Im Frühjahr zerfallen die Sammelnussfrüchte in etwa 3cm breite einzelne Samen, die über Wind, Wasser und Vögel verbreitet werden. Diese Samen bestehen aus dem Nüsschen, einem basal liegenden Haarbüschel und einem Griffelrest.
Doch warum ist gerade die Platane ein beliebter Baum für die Stadt? Stadtpflanzen sind vielen Umweltbelastungen ausgesetzt. Dazu zählen eine trockene Luft, die in der Stadt voller Abgase und im Durchschnitt 3-5 Grad wärmer ist. Die nährstoffarmen Böden sind belastet von Hundeurin und Streusalz im Winter. Zudem bieten die versiegelten Böden kaum Wachstumsmöglichkeiten für komplexe Wurzelsysteme, was zu einer Wasserknappheit im Boden führt. Daher erreichen Bäume an Straßen oft nur ein Drittel ihrer Lebenszeit.
Die Platane ist in ihren Ansprüchen sehr gering. Sie toleriert leicht saure (meist in der Stadt) bis leicht alkalische Böden bei sandigen bis lehmigen Bodenarten. Damit kann sie an vielen Standorten in der Stadt stehen, deren Böden oft lehmig bis sandig sind und oft mit Kies oder Schotter verschmutzt sind. Platanus x hybrida kann an mäßig trockenen Standorten stehen, kann aber auch feuchte Böden ertragen. Zudem ist der Baum nicht frostempfindlich, also winterhart. Somit ist sie gut auf das Klima in Deutschland angepasst. Zudem erträgt die Pflanze die schadstoffreiche Luft sehr gut und spendet mit ihren großen Blättern viel Schatten. Damit gilt sie als stadtklimafest.
Es gibt allerdings auch negative Seiten der Ahornblättrigen Platanen. Denn neben der hohen Toleranz gegenüber der Stadtluft, den Schadstoffen und der Nährstoffarmut, haben Platanen auch Nachteile als Stadtpflanzen. So sorgt die Herzwurzel der Platane manchmal für Wurzelerhebungen, die Gehwege beschädigen können. Ebenso verursachen die abfallenden Borkenschichten und die lang haftenden, schlecht verrottenden Laubblätter vermehrten Aufwand zum Säubern. Es können außerdem Reizungen der Atemwege durch die Härchen der Sammelnussfrüchte entstehen (Platanenhusten). Die Ahornblättrige Platane wird zudem in den letzten Jahren immer häufiger von Schadorganismen, vor allem Pilzen (Massaria) befallen. Dabei sterben Äste der Bäume ab und können unter Umständen dadurch Autos oder Passanten treffen. Daher wird die Platane in der Straßenbaumliste der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz e.V. als „Verwendbar mit Einschränkungen“ für die Stadt eingestuft.
In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Social Distancing kann das Leben im Wohnheim recht eintönig sein. Besonders, da es mir nicht erlaubt ist, Pflanzen auf meinem Fensterbrett zu halten… Aber schon direkt vor der Haustür verbergen sich in Ritzen und Spalten, auf Rabatten versteckt als „Unkraut“ oder auf dem Parkplatz hinter dem Haus die verschiedensten Heil- und Küchenkräuter.
Was kann man denn so alles mit den altbekannten „Gartenfeinden“ Löwenzahn, Vogelmiere, Brennnessel oder Sauerklee anstellen, nachdem man sie aus den Beeten – oder Gehwegritzen – befreit hat? Welche geheimen Superkräfte verbergen sich in den freundlichen Nachbarschaftskräutern?
Der oben abgebildete Gundermann zum Beispiel kann bei langwierigen Erkrankungen und Wunden lindernd wirken. Bei Eiter und Schleim zeigt er sich besonders nützlich. Aber auch sein würziges Aroma kann sowohl herzhafte als auch süße Gerichte verwandeln.
“ Hätte die Brennnessel keine Stacheln, wäre sie schon längst ausgerottet worden, so vielseitig sind ihre Tugenden!“
Johann Künzle
„Mit Salz, Pfeffer und Knoblauch schmeckt alles!“ Das sagte meine Mutter bezüglich einer Brennnesselsuppe, die sie bei einer Kneipp-Lehrerfortbildung kochen sollte. Aber auch als Tee wird Brennnessel häufig verwendet. So ist die Pflanze nicht nur nahrhaft, sondern hilft auch bei Blasenproblemen und Darmerkrankungen. Und dieses Kraut findet man überall da, wo der Boden besonders stickstoffreich ist. Man kann also bei ihrem Vorkommen ganz ohne chemische Analyse Schlüsse über die Bodenbeschaffenheit ziehen!
„Blumen, die wir selten sehen, haben es uns angetan. Wir bewundern Orchideen und verachten Löwenzahn.“
Franz Wittkamp
Wer einmal ganz in diesem Sinne einheimischen „Kaffee“ ausprobieren möchte, der liegt beim Löwenzahn ganz richtig. Dazu nimmt man gesammelte Löwenzahnwurzeln, röstet diese in der Pfanne, bis sie schwarz werden, mahlt sie in einer Kaffeemühle zur einem Pulver und gießt einen Teelöffel davon pro Tasse mit heißem Wasser auf. 30 Sekunden ziehen lassen und genießen. Das robuste Kraut hilft bei Leber- und Gallenbeschwerden, wirkt harntreibend und kann Verdauungsbeschwerden lindern. Eine Anleitung zur Nutzung der Heilkraft des Löwenzahn befindet sich hier.
Die vielfältigen Wirkungen der im Löwenzahn gespeicherten Stoffe machen dieses vermeintliche „Unkraut“ also genau wie Brennnessel, Sauerampfer, Giersch und Co zu wirklichen Heimlichen Helden.
Übrigens: Auch die zu Anfangs erwähnten Vogelmiere und Sauerklee kann man nutzen: Sauerklee ist – wie auch Brennnessel, Sauerampfer und Löwenzahn – harntreibend und hilft somit bei der Durchspülung bei Blasen- und Harnwegserkrankungen. Vogelmiere kann als Gewürzkraut verwendet werden, sie schmeckt mild, mais- und erbsenartig. Außerdem lindert sie Husten und unterstützt die Wundheilung.
Leipzig ist die Geburtsstadt der Gartensparte. 1864 gründete der Leipziger Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild den ersten „Schreberverein“ – benannt nach dem Orthopäden Moritz Schreber – als Turnanlage im Grünen mit dem Ziel der Gesundheitsvorsorge und Erziehung der Stadtbewohner:innen zu Naturfreund:innen. Aus diesem Sportpark entwickelten sich bald Familienbeete, die später mittels Zäunen zu einzelnen Parzellen abgegrenzt wurden. Auch in der DDR diente das weitläufige System der städtischen Gartenvereine nicht nur zur Erholung, sondern auch zum Gemüse- und Obstanbau. So half es, kurzfristig Probleme der Mangelwirtschaft zu überwinden. Selbst heute regelt das Bundeskleingartengesetz, dass ein Drittel der Gartenfläche „insbesondere zur Gewinnung von Gartenbauerzeugnissen für den Eigenbedarf“ dienen soll. Das grüne Kleinod der Arbeiterklasse war schon immer strenger Reglementierung unterworfen, auch heute kontrolliert der Verein die Heckenhöhe noch mit dem Zollstock. Trotz des spießbürgerlichen Charmes, sehnen sich immer mehr junge Menschen nach einer Gartensparte und führen so zu einem demografischen Wandel innerhalb der Vereine. Gerade in Zeiten von Corona, Isolation und Physical Distancing wirken Kleingärten wie erreichbare Paradiese im urbanen Raum, sehnsüchtig erwartete Zufluchtsorte. Neben reiner Erholung bietet ein Garten viel Arbeit, also Beschäftigungstherapie und psychosomatische Auslastung. Ziel der Arbeit „Schrebers Erben“ ist es, Nachwuchs-Kleingärtner:innen in ihrem natürlichen Habitat und in Gesellschaft ihrer Lieblingspflanze zur fotografieren. Auf der Suche nach dem drolligsten Paar, soll so eine Portraitserie und Pflanzenschau entstehen, die von botanischer Zuneigung und penibler Aufopferung erzählt.
Die schönsten Pflanze-Mensch CouplesLeipzigs
Mira und der Rhabarber
„Was mag ich am Rhabarber? Generell, dass er so eine unkomplizierte Pflanze ist und jedes Jahr wieder wächst. Außerdem spendet er Schatten und hält die Feuchtigkeit im Boden. Das gefällt auch anderen Pflanzen um ihn herum. Offenbar sind ihm auch Blattläuse völlig schnurz. Meiner war voll damit, er ist aber trotzdem gewachsen wie Unkraut. Also hatten die Blattläuse (und mit ihnen die Ameisen) und ich was davon. Rhabarber schmeckt einfach unglaublich gut. Ich mache jedes Jahr ein paar Marmeladen. Und Erdbeer-Rhabarber-Vanille ist immer die erste des Jahres. In diesem Jahr war besonders, dass ich zum ersten Mal eigenen Rhabarber hatte, sodass es (bis auf die Vanille) eine komplette Garten-Marmelade geworden ist. In der Zeit des Lockdowns hat es großen Spaß gemacht, dem Rhabarber (und allen anderen Pflanzen) beim Wachsen zuzuschauen. Da ist der auch besonders gut geeignet, weil er so schnell wächst.“
Charlotte und die Pfingstrose
„Wenn ich ihr [der Pfingstrose] eine Rolle geben müsste, dann wahrscheinlich die des Frühlings. Also vielleicht eine Erinnerung daran, dass es jetzt warm wird und ich trotz Corona die duftende Luft und das sprießende Grün genießen darf. Genau, Lieblingspflanze, weil sie mich an meine Oma erinnert und sie alle Gärten gleich viel schöner macht.“
Sebastian und der Bonsai
„Der Bonsai hat mir die notwendige Ruhe gegeben, um in dieser Zeit dem Wahnsinn nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Es ist ja eigentlich eine kleingehaltene Pflanze, die aber von der Form her aussieht wie ein großer Baum. Das langsame Wachsen, Zurechtstutzen und Erhalten gefällt mir dabei, weniger als Nachzeichnen der Wirklichkeit – also eines großen Baumes – sondern viel mehr als Gestaltungsmöglichkeit, die sich mir da bietet. Ich mag die Ästhetik dieses Grazilen, das gleichzeitig alt ist – ich glaube, er ist jetzt schon über 20 Jahre. So gesehen ist es auch eine sehr gebrechliche Pflanze, nach drei, vier Tagen ohne Wasser wäre sie vertrocknet und ich fühle mich schon recht verantwortlich, dass sie, wo sie nun so alt ist, auch noch die nächsten 20 Jahre lebt und schöner wird.“
Julia und die Lupine
„Also ich würde sagen, an der Lupine finde ich vor allem cool, dass sie so vielfältig ist. In der Lockdown-Zeit, in der ich oft im Garten war, ist sie schnell genug gewachsen, dass ich jedes Mal eine neue Blüte entdeckt habe und die Blüten sich auch über die Zeit verändern und supercool aussehen. Dann gibt es sehr viele verschiedene Lupinenarten, sie ist ja auch eine Nutzpflanze, die auch als Nahrungsmittel verwendet werden kann. Ich fands schön, dass in so einer seltsamen, ungewissen Zeit die Pflanze eine verlässliche Beständigkeit gibt.“
Rebecca und der Mangold
„Mangold ist schon eine tolle Pflanze. Die glänzenden, grünen Blätter, dazu die wunderschön farbigen Stiele. Von gelb bis violett ist alles dabei. Unter unserem Mangold, der mir der allerliebste Mangold ist, wohnt gerade eine kleine Eidechsenfamilie. Das beste am Mangold ist, dass man ihn essen kann. Auf etwas Butter und Zwiebeln angedünstet, schmeckt er einfach köstlich. Die vielen Vitamine und Mineralstoffe tun ihr Übriges, um mich rundum glücklich mit dieser Pflanze zu machen.“
Tobi unddie Clematis
„Lieblingspflanze Clematis. Sie heißt übrigens auch Waldrebe und das deutet auch schon mehr darauf hin, warum sie bei mir beliebt ist. Die vom Wuchs sehr zierliche Pflanze ist ursprünglich in lichten Wäldern beheimatet und strebt im Wachstum an Baumstämmen zum Licht. Dort bildet sie ihre Blüten. Die Blüten aus einer wirklich unscheinbaren Pflanze bilden nebeneinander einen tollen Kontrast. Der lockdown hat allerdings eine untergeordnete Rolle gespielt. Außer, dass mir diese Zeit dazu verholfen hat mich im Garten und vor allem mit Pflanzen zu beschäftigen. Generell finde ich aber im Garten zur Ruhe. Besonders in der doch ungewohnten Anfangszeit der Pandemie war das hilfreich.“
Facts rund um den Schrebergarten
Um im Schrebergarten euren Nachbarn und Nachbarinnen nicht auf den Schlips zu treten, hier ein paar hilfreiche Tipps und Richtlinien. Damit schafft ihr euch garantiert jede Menge neue Gartenfreund:innen.
Weitere künstlerische Auseinandersetzung mit dem Schrebergarten kannst du auf der ausstellungsbegleitenden Website „Willkommen im Schrebergarten“ des Instituts für Kunstpädagogik Leipzig und des Goethe Instituts Australien finden.
Trauermücken sind für Topfpflanzen nicht gerade gebetene Gäste, denn die auf dem ersten Blick Fruchtfliegen ähnelnden Biester sind äußerst hartnäckige Schädlinge für die armen Pflänzchen. Genauer gesagt sind die Larven der Insekten das Problem. Nach dem Schlüpfen gehen sie auf Futtersuche. Ungünstigerweise knabbern sie gerne an den Wurzeln der Pflanzen, wodurch die blättrigen Freunde bei zu viel Befall irgendwann verdursten.
Auch wenn es mir schwer fällt, versöhnlich mit diesen Tieren zu sein, muss ich ihnen zugestehen, dass sie all das nicht aus Bosheit veranstalten. Im Wald sind sie tatsächlich sogar Nützlinge, da sie dort Pflanzenreste und Laub fressen und somit als wichtige Destruenten arbeiten. Da sie aber bei uns zuhause kein altes Laub fressen, sondern die Wurzeln unserer Pflanzen, ist unser Verhältnis nicht so gut.
Die Bekämpfung des Befalls
Zurzeit ist unsere Wohnung weitestgehend trauermückenfrei. Das war aber auch ein harter Kampf. Wir haben verschiedentste Hausmittel ausprobiert und letztendlich gegen die Mücken gewonnen. Da ich nicht weiß, welches der Mittel letztendlich ausschlaggebend für das Sterben der Larven war, kann ich nicht sagen, welches davon wirklich geholfen hat. Generell sollte man zur Prävention von Befall stehendes Wasser in den Töpfen vermeiden, da die Mücken feuchte Gebiete bevorzugen, um ihre Eier zu legen. Auch das Abdecken der Erde durch Sand oder Steine kann Trauermücken davon abhalten, ihre Eier abzulegen. Falls das die Schädlinge nicht abgehalten hat und sie die Flora eures Zuhauses befallen haben, müssen jedoch Gegenmaßnahmen getroffen werden. Ein häufiger Tipp ist es, Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Erde zu stecken. Der Schwefel darin ist tödlich für die Larven.
Für die Eindämmung der Mückenpopulation bieten sich Gelbsticker an. Die Mücken werden von dem Gelbton angezogen und bleiben dann daran kleben. Backpulver ist ein weiters Hausmittel, welches giftig für die Trauermücken und deren Kinder sein soll. Das Backpulver wird einfach flächig auf die Erde des Topfes gestreut und etwas angefeuchtet. Das letzte von uns genutzte Mittel war ein Tabak-Aufguss. Dies wurde mir von einer Freundin empfohlen und hatte gefühlt den größten Effekt. Dabei muss einfach ein wenig Tabak mit kochendem Wasser aufgegossen werden. Wenn das Wasser abgekühlt ist, können damit die Pflanzen gegossen werden. Nikotin ist also nicht nur für Menschen schädlich. Neemöl und Nematoden sollen auch sehr effektiv wirken, habe ich jedoch nicht ausprobiert.
Zu Risiken und Nebenwirkung fragen sie Ihre Floristin oder Ihren Floristen.
Bei den Großeltern noch recht bekannt, verliert die Quitte nun immer mehr an Bedeutung. Kaum einer kennt noch die gelbe, apfelgroße und wohlduftende Frucht. Sie ist nicht, wie viele es denken, eine Mischung aus Apfel und Birne, auch wenn sie eng mit den beiden Kernobstsorten verwandt ist und ebenso zu den Rosengewächsen gehört.
Äußere Erscheinung und Wuchs
Der Quittenbaum ist ein nur sehr langsam wachsendes Gehölz. Meist werden diese nicht größer als 5 bis 6 Meter hoch und weisen eine breite, flache Krone auf. Die ovalen Blätter sind dunkelgrün und von einem filzartigen Belag überzogen. Die Blüten sind weiß bis roséfarben und deutlich größer, als die der Birnen- und Apfelbäume. Die Blütezeit beträgt meist nur 6 Wochen. Charakteristisch sind die strahlend gelben Früchte, welche zwischen Mitte bis Ende Oktober erntereif sind. Reife Früchte weisen einen pelzigen Flaum, eine harte Konsistens und einen bitteren Geschmack auf.
Vitamingeladene Frucht
Auch wenn die Früchte der Quitte mit ihren wohltuenden Duft und der ansprechenden, gelben Färbung zum sofortigen Hineinbeißen animieren, ist von dieser Versuchung dringend abzuraten. Es droht ein Besuch beim Zahnarzt! Nur sehr wenige Quittenarten eignen ich zum rohen Verzehr. Die reichlich enthaltenen Bitterstoffe, sowie die harte Schale und Fruchfleisch, machen die rohe Quitte ungenießbar. Erst nach Abrieb des Flaums und dem Kochen, entfaltet sie ihren aromatischen Geschmack und werden schön weich. Aufgrund ihres feinen Aromas und der zugeschriebenen, heilenden Wirkung, wurde die Quitte bereits vor 6.000 Jahren im Kaukasus angebaut. Auch die alten Griechen schätzten diese und verkochten sie mit Honig zu einer Art Marmelade, die als Kraftspender für Kranke und Reisende diente. Neben dem hohen Vitamin C Gehalt (15mg/100g) enthalten die Früchte eine adäquate Menge an Vitamin E, Vitamin B1, Vitamin B6, Kalium, Magnesium und Kupfer. Zudem ist sie kalorienarm und reich an Pektine die unteranderem für eine Verbesserung der Magen-Darm-Flora und zur Vorbeugung von zu hohen Kolesterien- und Blutzuckerwerten beitragen können.
„Der Quittenbaum ist mehr kalt, er gleicht der Schlauheit, die manchmal unnütz ist, manchmal nützlich. Aber sein Holz und seine Blätter sind nicht sehr nützlich zum Gebrauch des Menschen. Hingegen ist die Frucht warm und trocken und hat eine gute Mischung in sich. Wenn sie reif ist, schadet sie roh genossen weder dem Kranken noch dem Gesunden. Gekocht oder gebraten ist sie für den Kranken und Gesunden bekömmlich. Denn wer Gicht hat, esse oft diese Frucht gekocht und gebraten, und sie unterdrückt sie in ihm so, dass diese wieder seine Sinne abstumpft noch seine Glieder bricht. Und wer viel Speichel hat, esse oft diese Frucht gekocht oder gebraten, und sie trocknet ihn innerlich, so dass der Speichel in ihm vermindert wird. Aber wo es in einem Menschen Geschwüre oder Übelriechendes hat, der koche oder brate die Quitte und lege sie so mit anderen Mitteln auf die Geschwüre, und er wird geheilt werden.“
Dieses Zitat ist nur eines von vielen, dass sich darauf bezieht, das Rosen Dornen hätten. Das ist aber nur ein weit verbreiteter Irrtum, denn eigentlich haben Rosen Stacheln.
Der Stachel von Rosengewächsen (Rosaceae), ist im Gegensatz zum Dorn harmlos. Eine Ausstülpung der Oberhaut (Epidermis) bildet den Stachel. Es handelt sich hierbei um nicht umgewandelte Pflanzenorgane. Stacheln lassen sich leicht entfernen und hinterlassen nur eine Narbe. Die Pflanze ist nicht verletzt. Es ist sehr viel weniger schmerzhaft sich an einem Stachel der Rose zu stechen, im Gegensatz zum Dorn. Denn die Letzteren sind weitaus spitzer, stabiler und verwachsener mit dem Spross.
Dornen sind Kurztriebe, die mit dem Holz der Haupt- oder Seitentriebe verwachsen sind. Es handelt sich dabei um eine umgewandelte Sprossachse, Blätter oder Nebentriebe die spitz herauswachsen. Die Dornen sind dabei mit fest mit der Pflanze verwachsen und mit Leitbündeln durchzogen. Die Leitbündel sind für die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen verantwortlich. Die Dornen einer Pflanze sind nur schwer zu entfernen. Dazu wird ein Messer oder eine Rosenschere benötigt. Wird der Dorn entfernt bleibt eine Wunde zurück. Es ist für Tiere und Menschen schmerzhaft, wenn man an Dornen hängen bleibt. Die Pflanzen werden dadurch allerdings vor Fraßfeinden oder unerwünschtem Abpflücken geschützt. Pflanzen, die nach botanischer Definition richtige Dornen haben sind unter anderem, Pyraacantha cocinea (Feuerdornen), Hippophae Rhamnoides (Sanddorn) und Prunus spinosa (Schlendern).
Dornen Typen
Im Gegensatz zu Stacheln lassen sich Dornen in unterschiedlichen Kategorien einordnen.Blattdornen entstehen aus umgewandelten Blättern oder das austreten der Blattader führt dazu das ein Blattdorn entsteht. Blattdornen sind an der Assimilation beteiligt, aber verdunsten weniger Wasser als die eigentlichen Laubblätter. Kakteen sind das beste Beispiel für Blazttdornen. Diese verhindern unter Anderem das Austrocknen der Pflanze. Der verholzte Jungtrieb dient im Folgejahr als Fraßschutz. Sprossdornenentstehen aus Kurztrieben. Diese sind mit dem Holzteil des Gehölzes verwachsen. Nebenblattdornen sind verholzte Nebenblätter und kommen zum Beispiel bei der Robinie (Robinia pseudacacia) vor. Wurzeldornen sind selten. Sie treten bei den oberirdischen Teil von sprossbürtigen Wurzeln einiger Palmenarten auf.
Dornen in der Kunst
Nicht nur in Dornröschen spielen Dornen eine große Rolle, sie haben auch sonst eine hohe Symbolkraft. In der Regel werden Dornen auch in der Kunst mit Stacheln verwechselt, aber die Bedeutung bleibt Dieselbe. Dornen stellen oftmals das Leid, Spott und Hindernisse dar. Fast immer ist die Bedeutung von Dornen negativ besetzt. Bei Sprichwörtern wie „Das ist mir ein Dorn im Auge“ oder „Keine Rose ohne Dorn, keine Liebe ohne Dorn“ taucht der Dorn typischerweise in einem negativen Kontext auf und ist eine Metapher für Schmerz oder Hindernis.
Rosa Cultivars
Die gemeine Rose (rosa cultivars) gehört zur Familie Rosaceas (Rosengewächse). Es gibt über 30 000 Sorten. Ursprünglich kommen Rosen aus der subtropischen Zone, zahlreiche Sorten sind in Europa mittlerweile heimisch, zum Beispiel die Hagebutte. Die Wuchshöhe von Rosen variiert zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern. Blütenform und Farbe ist dabei so vielfältig wie die Wuchshöhe. Rosen sind in rot, rosa, weiß, gelb, orange, aprico und lachsfarbig erhältlich. Die Blütezeit ist in der Regel Juni bis Juli, allerdings ist diese Sortenabhänig.
Rosa canina
Deutscher Name: Hagebutte oder Hundsrose
Familie: Rosaceae (Rosengewächse)
Herkunft: Europa
Standort: Sonnig bis halbschattig
Geschlecht: zwittrig
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: Rosa bis weiß
Fruchtart: Sammelfrucht
Fruchtreife: September bis Oktober
Die Hagebutte ist eine der wenigen Rosensorten, die Früchte tragen. Die Früchte sind zum Verzehr geeignet. Sie sind reichhaltig an Vitamin C, je nach Sorte enthalten 100g Hagebutten ca. 1.500 mg. Eine Kiwi bringt es im Vergleich dazu auf 45 mg Vitamin C pro 100g. Hagebutten sind also gut für die Gesundheit.
Sie stärken das Immunsystem
Sie schützen die Zellen vor freien Radikalen
Sie hilft Hormone und Botenstoffe zu bilden
Sie unterstützen bei der Regeneration von Haut, Nägeln und Bindegewebe
Sie ist wichtig für den Cholesterin und Fett-Stoffwechsel
Sie hilft Eisen besser aufzunehmen
Die Früchte können zu Tee verarbeitet werden. Dazu müssen diese nur getrocknet sein und mit heißem Wasser aufgegossen werden. Getrocknet sind die Hagebuttenfrüchte mehrere Monate haltbar. Sie eignen sich auch um als Konfitüre verarbeitet zu werden. Dazu müssen die Früchte nicht entkernt werden. Nach ca. 30 Minuten sind die Hagebutten weich genug um sie weiter zu passieren. Bei dem Passierprozess wird die Hagebutte von Kern und Fruchtfleisch getrennt. Das Fruchtmus kann dann nach Belieben mit Gelierzucker aufgekocht werden. Hagebutten sind nicht nur Gesund, sondern auch lecker.