Walnuss
Obere Hälfte: 55 × 25 × 55 mm
Untere Hälfte: 58 × 32 × 50 mm
Papier, Polystyrol, Acrylfarbe
Die Symbolik der geöffneten Walnuss als Vanitas-Motiv weist zum einen auf die zerbrechliche, menschliche Hülle hin und zum anderen auf das Seelenheil.
In der Stilllebenmalerei des Barocks deuteten die halbierte und geöffnete Nuss auf die zerbrechliche, menschliche Hülle, der Nusskern auf das Seelenheil hin.
Doch in welchem Bezug stehen Walnuss und Reformation?
Mit der Abspaltung der Protestanten von den Katholiken aufgrund der Reformation kam es zur Trennung beider Konfessionen und folglich zu Rivalitäten. Höhepunkt der Konflikte stellte der dreißigjährige Krieg dar, dessen innereuropäische Ausbreitung zu Armut, Seuchen und Hungersnöten führte. Demzufolge änderte sich die Haltung der Menschen gegenüber dem Leben. Zu erkennen ist dies in der Stilllebenmalerei des Barock, in der Motive aufgegriffen wurden, die den Tod und die Vergänglichkeit wiederspiegeln. Das Vanitas-Motiv wurde zu einem Leitbild, dazu zählt auch die Walnuss mit ihrer Symbolik.
Die Walnuss steht in ihrer Verwendung sowohl für den Menschen als auch für Christus.
Als Christus-Symbol entspricht die Nussschale dem Holz des Kreuzes oder Knochen und der Kern steht zum einen für die Seele und zum anderen nährt dieser und sein Öl spendet Licht. Desweiteren symbolisiert die geöffnete Nuss das Zerbrechen der menschlichen Hülle, indem das Göttliche enthüllt wird. Gleichwohl zeigt das Motiv der Walnuss die Vergänglichkeit des Menschen, der über sein Leben keine Gewalt hat.
Auch eine Übersetzung Martin Luthers „Es ist alles eitel.“ (eitel im Sinne von nichtig) verweist auf die Vergänglichkeit alles Irdischen.
Literatur
https://de.wikipedia.org/wiki/Vanitas.am 17.06.2016, 17 Uhr
http://hausaufgabenweb.de/sonstiges/musik-kunst/stilllebenmalerei-des-barocks/.am 17.06.2016, 17 Uhr
www.literaturbaum.de/Symbole.doc.am 17.06.2016, 17 Uhr
http://www.dreissigjähriger-krieg.de/.am 17.06.2016, 17 Uhr
Fotos Nicole Bönisch
Autorin
Nicole Bönisch