Bauer

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Bauer

50 × 88 × 50 mm
Papier, Acrylfarbe

Wie auch der Bauer eines Schachspiels, so waren die Bauern zu Zeiten der Reformation stets die ersten Leidtragenden. Durch Ausbeutung und Herabwürdigung gerieten sie in wirtschaftliche Not und begannen, sich gegen herrschende Machtverhältnisse aufzulehnen.

Im Schachspiel sind die Bauern die Ersten, die fallen und gänzlich vom Brett verschwinden. In der „Revolution des gemeinen Mannes“ zwischen 1524 und 1526 verloren etwa 70.000 Bauern ihr Leben.

Unterdrückung zeichnet das Leben eines Bauern in Zeiten der Reformation aus. Die Obrigkeit lebt auf Kosten der Landwirte, denn sie müssen hohe Abgaben an die Landsherren und die Kirche zahlen. Zudem sind Bauern stark eingeschränkt in Freizügigkeit und Heirat. Auch politisch dürfen sie nicht mitwirken. Der steigende Bevölkerungsanstieg und die damit verbundene steigende Inflation verschärft die Lage zusätzlich.
Die bäuerliche Existenz ist schlichtweg von Ausbeutung geprägt. Die Bauern sind, wie auch die Figuren auf einem Schachbrett, die ersten Leidtragenden. Der Adel und der Klerus nehmen sich das Recht heraus, den Bauern nach ihren Wünschen Pflichten aufzuerlegen.

Martin Luthers (1483-1546) Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520) sehen die Bauern als Bestärkung, sich gegen bestehende Verhältnisse aufzulehnen. Luther selbst distanziert sich von den Aufständen und steht damit auf Seiten des Adels.
Doch von einigen Predigern erhalten sie Unterstützung. Thomas Müntzer (1489-1525) ist einer der bedeutendsten Mitstreiter und hatte, wie die Bauernschaft, sozialrevolutionäre Bestrebungen. Unter anderem durch seine Hilfe kommt es immer wieder zu Unruhen und Ansammlungen. In den „Zwölf Artikel von Memmingen“ fordern die Bauern ihre Rechte als freie Menschen ein und möchten sich von der Unterdrückung durch den Adel befreien.

Die Zwölf Artikel stoßen in der Obrigkeit auf Unverständnis und so verhärten sich die Fronten. Es kommt zu ersten gewaltsamen Auseinandersetzungen. In zahlreichen Schlachten und Plünderungen versuchen die Bauern nun, ihre Forderungen gewaltsam durchzusetzen. Trotz einiger Erfolge sind die Bauern deutlich der Kampfstärke der Ritter unterlegen. So schafft es der Adel, die Aufständischen niederzureißen. Anführer werden hingerichtet oder verstümmelt. Viele Bauern müssen hohe Strafen zahlen. Teilweise gab es allerdings ein Entgegenkommen des Adels und des Klerus in manchen Gebieten: Leibeigenschaften und Todfallabgaben wurden aufgehoben, die Heiratsfreiheit wurde ermöglicht.

Literatur
Basting, H. (2014): Bauernkrieg 15214-1526. Online verfügbar unter: www.planet-wissen.de/geschichte/neuzeit/der_bauernkrieg/index.html (zuletzt aufgerufen am: 21.06.2016)
Kreissparkasse Köln (Hrsg.): Rundgang – Bauernkrieg.  Online verfügbar unter: www.kollwitz.de/Zyklen_Bauer5.aspx (zuletzt aufgerufen am: 21.06.2016)
Lorenz, H. H. (2015): Notizen zur Widerspiegelung des Deutschen Bauernkrieges in der Kunst. Online verfügbar unter:  www.bauernkriege.de/kunstgeschichte.html (zuletzt aufgerufen am: 21.06.2016)
Lorenz, H. H. (2015): Personenregister und Namenregister. Online verfügbar unter: www.bauernkriege.de/nameregist.html (zuletzt aufgerufen am: 21.06.2016)
Stifung Luthergedenkstätten (Hrsg.):  www.luther2017.de/de/ (zuletzt aufgerufen am: 21.06.2016)
Virnich, C.-J. (2013): Der „Deutsche Bauernkrieg“ – Einführung. Online verfügbar unter: www.historicum.net/themen/bauernkrieg/einfuehrung/ (zuletzt aufgerufen am: 21.06.2016)
Vogler, G.: Zur Person Thomas Müntzer. Online verfügbar unter: www.thomas-muentzer.de/person.htm (zuletzt aufgerufen am: 21.06.2016)

Foto Wiebke Flemming

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Autorin
Wiebke Flemming

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