Bereits 1995 singt die Band Fool’s Garden in ihrem Lied Lemon Tree von Langeweile und dem Gefühl der Nutzlosigkeit in der häuslichen Isolierung und dem damit verbundenen Verlangen, in die Natur zu flüchten. Das Lied trifft gerade jetzt genau ins Schwarze. Während der derzeitigen Corona-Pandemie verbringen wir die meiste Zeit zu Hause. Gerade dann, wenn die Knospen sprießen und alles blüht, sehnen wir uns umso mehr nach Freiheit, Natur und Gemeinschaft. So steht der Zitronenbaum einerseits für den Optimismus und den Sommer, der vor uns liegt und auch für die Hoffnung, an die es zu glauben gilt. Andererseits verbirgt die Zitrone auch wundersame Kräfte…
Die Vitaminbombe
Die Zitrone als Symbol für den Urlaub im Süden und das Leben kann uns in diesen Zeiten ebenso Kraft und Energie schenken. Wer an eine Zitrone denkt erinnert sich schnell an die letzte Erkältung und den heißen Tee einer ausgepressten Zitrone, wo sich einem bereits beim Gedanken daran das Gesicht verzieht und sich ein bitterer Geschmack auf der Zunge breitmacht. Doch sauer macht nicht nur lustig, sondern bekanntlich auch gesund!
Die Zitrone ist reich an Vitamin C und stärkt so unser Immunsystem. Unser Tagesbedarf an Vitamin C ist mit 150g ausgepresster Zitrone gedeckt. Doch die Zitrone liefert auch weitere gesunde Stoffe wie Spurenelemente, Mineralstoffe und andere Vitamine. Doch wie können wir, abgesehen von einer heißen Zitrone mit Ingwer und Honig, noch mehr von den Heilwirkungen dieser Südfrucht profitieren? Lass Dich von weiteren gesunden Zitronen-Rezepten inspirieren, indem Du dem nachstehenden Bild folgst.
Mein schwarzer grüner Daumen
Bisher hatte ich immer Unglück mit Pflanzen. Entweder goss ich sie zu viel, zu wenig oder gar nicht mehr. Selbst Kakteen und Sukkulenten, die wohl pflegeleichtesten Pflanzen überhaupt, segneten schon bald ihr Zeitliches. Meine Mutter sagt, ich hätte einen „schwarzen Daumen“. Doch mit dem Projekt „Pflanzenschau“ ab März 2020 wurde ich wieder mit dem Thema Pflanzen konfrontiert. Ich entschied mich für die Zitrone. Ich fasste allen Mut zusammen und entgegen aller kritischen Stimmen bestellte ich mir im Internet einen Zitronenbaum. Vom Transport äußerlich gestresst, befürchtete ich seinen Untergang, doch seht selbst, was in wenigen Wochen passierte…
Doch der Zitronenbaum scheint sich sichtlich wohl bei mir zu fühlen. Was ich dazugelernt habe: Pflanzen sind Lebewesen – sie sind das Abbild der Pflege, die wir in sie investieren.
Die Urtica dioica, oder auch Brennnessel genannt, wächst in Teilen Europas, Afrikas, Asiens und in Nordamerika. Sie blüht zwischen Juli und September und besteht aus einem haarigen Stiel mit tief gezackten Blättern. Die Pflanze kann bis zu 1,2 Meter groß werden und die Größe der Blätter liegt im Durchschnitt bei 15 Zentimetern.
Bereits im Namen schwingt ein bewertender Subtext mit, was eine neutrale Betrachtung der Pflanze erschwert. Dabei ist sie bereits seit der Antike ein fester Bestandteil der Kräuterheilkunde. Die alten Ägypter verwendeten die Brennnessel bereits zu Behandlung von Arthritis und Rückenschmerzen, die Römer rieben sich damit ein, um warm zu bleiben und die Griechen verwendeten das Kraut häufig in der Medizin.
Leider findet die Brennnessel heutzutage in kaum einem Haushalt mehr gebrauch. Der Spinat ist in unserer heimischen Küche dagegen eine gängige Zutat und wird besonders wegen seinem hohen Eisengehalt geschätzt. Die meisten Menschen wissen allerdings nicht, dass die Brennnessel einen mehr als doppelt so hohen Eisenanteil besitzt und sich somit sehr gut als Spinatersatz eignet.
Tipp: Besonders gut eignen sich Brennnesselblätter als Tee. Einfach mal ausprobieren!
Nährstoffbombe & Bakteriostatisch
Die Pionierin der Kräuterheilkunde Maria Treben bezeichnet die Brennnessel als:
»die beste blutreinigende und blutbildende Pflanze.«
Treben, Maria: Gesundheit aus der Apotheke Gottes
Denn die Brennnessel enthält einen bakterienhemmenden Wirkstoff in ihre Blättern. Aus diesem Grund wurde die Brennnessel früher an Stelle von Antibiotikum verwendet, um die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln zu verlängern. Die häufig verachtete Pflanze enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist zudem reich an Mineralien und Stoffen wie:
Eisen
Kalium
Kalzium
Magnesium
Flavonoiden
Vitamin A, B1, K
Eiweiß
Aufgrund dieser und einiger anderer gesunder Inhaltsstoffe, lohnt es sich, die Pflanze in der Küche mal auszuprobieren! Verzehrt werden kann an der Pflanze fast alles, wie z.B. die Blätter oder die Samen. Diese wirken aphrodisierend und überzeugen mit einem hohen Eiweißgehalt bei geringem Fettanteil. Sie gelten alsSuperfood und eignen sich prima als Topping für Smoothies, Joghurt oder Müsli.
Wenn man sie pflanzt, wird sie von Katzen umtanzt.
Universal Herbal, 1820
»Catnip«, Katzenmelisse oder Katzenkraut, die Echte Katzenminze besitzt einige Namen. Aber auch viele Wirkungen werden dem Zauberkraut nachgesagt. Während die bekannteren Minzesorten mit ihrem zitronigen Aroma betören, entfaltet die Echte Katzenminze eine wundersame Wirkung auf Tier und Mensch. Hobbygärtner schätzen das Kraut als zierende Staude in Stein und Naturgärten, obwohl sie einen eher bescheidenen Look zutage trägt. Aber was verbirgt sich wirklich hinter der unscheinbaren Fassade und warum ist die Katze die Namensgeberin?
Zuerst: Die wisschenschaftlichen Eckdaten
Wissenschaftlicher Name: Nepeta Cataria Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Gattung: Katzenminzen (Nepeta) Verbreitung: Südeuropa, Asien, Afrika – als Neophyt (durch Menschenhand etablierte Pflanzen) in Neuseeland und Nordamerika Aussehen: ausdauernde, krautige Pflanze; vom Grund an filzig behaarter, selbstständig aufrechter, verzweigter, vierkantiger, hohler Stängel, Blüten weiß bis rosa, mit rosa Punkten, 7 – 10 mm lang, bis 4 cm lang gestielt, Blätter sind mit Drüsenhaaren besetzt Geruch: aromatisch, zitronen- oder auch minzartig riechend Wuchsform: breit halbkugelförmig bis aufrecht buschig, Blütenstände ährenartig Wuchshöhe: 40 bis 100 Zentimeter Hauptblütezeit: Juli bis September (mehrjährig) Verwendung: Beet- und Schnittstaude Besonderes: enthält ätherische Öle (Citronellol (50%), Citral (10%), Limonen, Gerniol (ungefähr 12%), Clarvacrol, Thymol, Neptalsäure, Actinidin)
Die Wirkung auf Menschen
Das Wissen um die heilenden Wirkstoffe der Echten Katzenminze geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals fanden die Blätter der Pflanze Verwendung in der Küche, explizit als Fleischwürze. Auf Grund ihrer Bekömmlichkeit benutzte man die Blätter auch zur Teezubereitung.
So sagt man der Echten Katzenminze folgende Wirkungen nach:
Auch bei chronischem Husten können ihre bakteriellen Eigenschaften vor einer Infektion schützen. Zur Teeproduktion werden in der Blütezeit die Blätter sowie die Blüten geerntet und dann ganz langsam bei Raumtemperatur getrocknet. Die getrockneten Bestandteile müssen danach luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, denn nur so bleiben die wichtigen Inhaltsstoffe erhalten. Zusätzlich schmeckt diese Pflanze (genau wie fast alle anderen Minze-Arten) als Tee äußerst gut!
Psychoaktive Wirkung von Katzenminze?
Ob sie wirklich psychoaktiv wirkt, ist umstritten. Oft tritt eine spürbare Wirkung erst nach konstanter Einnahme ein. Diese äußert sich in psychedelischer Veränderung, wobei Farben intensiver wahrgenommen und leichte CEVs (Visionen bei geschlossenen Augen) auftreten. Außerdem soll sie euphorisierend wirken und neben innerer Entspannung auch zu guter Laune und Lachanfällen führen. Sicher ist: bei gewaschener Minze, die in eingeteilten Portionen zu sich genommen wird, ist der Konsum vollkommen unbedenklich.
Ob das einen Selbstversuch wert ist?
Die Wirkung auf Katzen
Im Universal Herbal, einem Kräuterbuch aus dem Jahre 1820, steht geschrieben: »Wenn man sie pflanzt, wird sie von Katzen umtanzt; wenn man sie sät, kommen die Katzen zu spät. Wenn man beim Pflanzen oder Ernten das Laub verletzt, kommen die Katzen von überall her, wälzen sich, zerfetzen die Blätter und fressen sie.«
Mmmh… Catnip fetzt!
Im Gegensatz zu Menschen, hat die Katzenminze keine beruhigende, sondern euphorisierende Wirkung. Sie beginnen zu flehmen, knabbern mit großer Lust an dem Kraut, wälzen sich darauf herum oder umtanzen sie wild. Schuld daran: Hauptgeruchsstoff Nepetalacton. Anfangs wurde angenommen, dass es dem Sexualpheromon von Katzen ähnelt. Als Aphrodisiakum wurde es allerdings ausgeschlossen. Der Grund dafür ist das ebenso lebendige Interesse von kastrierten Katern an der Pflanze. Die Reaktion auf die Minze, das sog. »Catnip response«, findet man außerdem auch bei Großkatzen wie Löwe und Tiger. Als »Catnip« gekennzeichnete Gegenstände sind für die eigenen Stubentiger der absolute Renner. Kleine Säckchen oder Stofftiere sind mit den getrockneten Katzenminze-Blättern gefüllt und sorgen bei den Miezen für einige Stunden pure Euphorie. Auch Sprays sind für einige Katzenbesitzer eine große Hilfe beim Weg in die Katzentransportbox.
Catnip macht die Katze froh
Gefahr durch Katzen?
Viele Katzen „berauschen“ sich gern an Katzenminzen. Sie versuchen sich mit den ätherischen Ölen zu parfümieren, wälzen sich darin und knabbern an den Trieben. Dies ist des einen Gärtners Lust, des anderen Frust. Katzenminzen werden tatsächlich des Öfteren ganz gezielt von Katzenliebhabern angepflanzt, um ihren Zöglingen ein besonderes Vergnügen zu bereiten. Junge Pflanzen können damit aber überfordert sein, so dass die Samtpfoten ein Bild der Verwüstung im Nepeta-Beet hinterlassen. Notfalls kann hier ein Drahtgeflecht oder ein über die Pflanzen gestülpter Drahtkorb Abhilfe schaffen. Gut zu wissen ist auch, dass Nepeta-Sorten mit zitronigem Aroma anscheinend eher abschrecken als anziehen! Eine gezielte Sortenauswahl kann also mit einem stressfreien und konfliktarmen Katzenminzen-Vergnügen belohnen.
Junge Pflanzen unbedingt beschützen!
Der richtige Standort und die Pflege
Faustregel: Graulaubige Katzenminzen benötigen warme, durchlässige Böden und Sonne. Keine Überdüngung! Grünlaubige Katzenminzen bevorzugen frisch bis feuchte, nährstoffreiche Standorte und vertragen auch sonnige Plätze. Mit Hitze sind sie allerdings stark überfordert. Der richtige Standort sorgt für eine pflegeleichte und gesunde Pflanze. Abgesehen von einem Rückschnitt nach der Blüte wird keine weitere Pflege benötigt. Krankheiten und Schädlinge sind ihnen nahezu fremd. Sie wirkt sogar abschreckend auf Pflanzenschädlinge und Ungeziefer wie Kakerlaken, Flöhe und Stechmücken. Gegen Ratten wird sogar Katzenminze-Öl als Vertreibungsmittel eingesetzt. Ist der erste Flor vorüber, sollten alle Katzenminzen bodennah zurückgeschnitten werden. Alsbald treiben die Pflanzen wieder durch und präsentieren sich in frischem Laub, zu dem sich bald wieder Blüten gesellen – viele Sorten blühen dann sogar bis in den Herbst hinein. Der radikale Rückschnitt verhindert gleichzeitig die Selbstaussaat, durch die Katzenminzen durchaus etwas lästig werden können.
Ich mag nährstoffreiche und sonnige Standorte… Hitze geht gar nicht!
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Katzenminztee, Chemische Verbindungen und Katzen die freidrehen