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Der Gundermann

Was ihn besonders macht

Der Gundermann, lat. Glechoma hederacea ist eine immergrüne Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler die besonders in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Er bildet lange Ausläufer am Boden und bevorzugt schattige, feuchte und nährstoffreiche Standorte.

Kleine Gundermann-Ausläufer auf einem morschen Baumstumpf neben einem Pilz und Moos im Auenwald
Gundermann Anfang Mai (hier noch mit bräunlich-rötlichen Färbungen, typisch für den Gundermann im Frühling) im Leipziger Auenwald

Er ist auch im Leipziger Auenwald vielerorts zu finden. Die als Heilkraut geltende Pflanze enthält eine Menge für die Pharmazie interessanter Inhaltsstoffe, unter Anderem Gerbstoffe, Saponine, Vitamin C und ätherische Öle. Der Gundermann soll vor Allem bei Erkrankungen der Atmungsorgane, bei Schleimhautentzündungen, bei Nieren- und Blasenbeschwerden, bei Asthma, Ödemen und schlecht heilenden Wunden helfen. (Vgl. Pulkowski 2016, 81)

Gundermann, flächig am Boden des Auenwalds
Gundermann Ende Mai im Leipziger Auenwald

Durch die weite Verbreitung dieser unscheinbaren Pflanze in Europa besitzt der Lippenblütler eine Vielzahl unterschiedlicher Bezeichnungen. Sie zeigen, welche Bedeutung diese heute oft als Unkraut angesehene Pflanze einmal für den Menschen besaß und heute zunehmend wieder erlangt. Der Gundermann besitzt im deutschsprachigen Raum um die einhundert Bezeichnungen. Franz Dornseiff listet in seinem “Deutschen Wortschatz” von 1959 allein 50 Synonyma für den Gundermann auf. Hier einige Beispiele:

Gundelrebe, Gundelkraut, Grundmann, Wunderrebe, Gundelrieme, Erdefeu, Buldermann, Kummeradl, Donnerrebe, Heilreif, Blauhuder, Kiekdurchdenzaun, Heckenkieker, Suppenkraut, Soldatenpetersilie, Zickelskräutchen, Totenkraut, Taubenschnäbel, Wald-Uschla, Kranzkraut, Gartenhopfen.

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In den Pflanzennamen steckt ein in Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergetragenes Wissen. Sie verraten viel über die Pflanze: ihr Aussehen, ihren Standort, den Nutzen, den der Mensch aus ihr als Nahrungsmittel und Heilkraut zog, die Bedeutung die sie für ihn als mystische Pflanze besaß. Namen wie Erdefeu oder Gundelrieme nehmen auf den Phänotypen und die Ausläufer Bezug, die die Pflanze am Boden bildet. Gartenhopfen, Suppenkraut oder Soldatenpetersilie verweisen auf die verschiedenen Verwendungen als Gewürz. So war der Gundermann ein wichtiger Bestandteil der Gründonnerstagssuppe oder wurde beim Bierbrauen hinzugefügt. Der Pflanze wurden aber auch Zauber- und Wunderkräfte zugesprochen, darauf verweisen die Namen Wunderrebe und Donnerrebe. In ihr sollte ein Schutzgeist leben, der Dämonen und Hexen bannte (Vgl. Bächthold-Stäubli 2000, Spalte 1203). Nach der Mythologie verhalf Gundermann den Kühen zu mehr Milch, in den Rocksaum genäht sollte er Frauen fruchtbarer machen, im Haus aufgehängt sollte er dieses vor Unheil bewahren. Das Tragen eines Gundermannkranzes zur Walpurgisnacht (siehe auch den Namen Kranzkraut) oder der Blick durch diesen Hindurch befähigte dämonisches zu erkennen und zu meiden. (Vgl. Pulkowski 2016, 15 ff) Im Allgemeinen wird der Pflanze im Brauchtum die Eigenschaft zugeschrieben, das ans Licht zu bringen, was der realen Welt verborgen bleibt.

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Wer versteht das Wortspiel des Insta-Namens? Kommentiert eure Gedanken!

Außerdem findest du in den Story-Highlights ein Mini-Tutorial, wie du Gundermann für deinen Balkon oder deine Terrasse vermehren kannst und eine Anleitung zur Herstellung von Gundermannsalbe!

Informatives, eher unterhaltsames Video über den Gundermann vom Youtube-Kanal Buschfunkistan

Quelle

Pulkowski, Horst: Mein Name ist Gundermann. 2016

Autorin: Luise Tautenhahn

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Heilkräuter Küchenkräuter Leipzig Wald

Bärlauch

Es ist Ende März, als ich über die B2 von meinem Praktikum mit offenem Fenster wieder nach Hause fahre. So langsam nähere ich mich der Stadt und nach der Abfahrt Markkleeberg beginnen die Bäume links und rechts empor zu sprießen. Wie jedes Jahr bin ich davon überrascht, dass meine Nase einen markanten Geruch wahrnimmt. Ein Lächeln geht über meine Lippen. Mir wird klar: es ist wieder Bärlauch-Zeit!

Ich fahre von der B2 ab und suche mir direkt das nächste Waldstück. Ich gehe etwas in den Wald hinein, wo es ein wenig schattiger und feuchter ist und sehe schon die grün bedeckten Flächen. Ich zupfe mir von ein paar Pflanzen jeweils ein bis zwei Blätter und freue mich schon auf die Bärlauch-Butter am Abend.

Schatten und Sonne
Bärlauch im Auwald

Als ich ein paar Wochen später durch den Wald spaziere, sehe ich überall den Bärlauch blühen. Das Lauchgewächs zeigt seine typischen sechs weißen, sternförmig angeordneten Blüten, die die Form einer Scheindolde (lat. «Pleiochasium») präsentieren.

weiße Blüten
Bärlauchblüte

Auch jetzt kann der Bärlauch noch geerntet und in verschiedenste Rezeptideen eingebunden werden. Denn die Erntezeit des Bärlauchs geht von März bis Juni.

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Ernten kann man den Bärlauch solange er noch seinen typischen Geruch, z.B. beim Reiben zwischen den Fingern, abgibt. Andernfalls wird er geschmacklos sein. Außerdem ist es wichtig, die typischen Merkmale der Pflanze zu kennen, um Bärlauch eindeutig bestimmen zu können. Wenn man einmal den Bärlauch richtig betrachtet hat, wird man ihn wohl nicht mehr mit den Maiglöckchen verwechseln. Um wirklich sicher zu sein, was den Bärlauch ausmacht, schau dir doch gerne die folgende Infografik mal genauer an.

Grafik zum Bestimmen von Bärlauch
Infografik Bärlauch

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Egal, ob als Bärlauch-Butter, Suppe oder einfach nur im Wald stehend – wir können uns glücklich schätzen, ihn zu unseren heimischen Wildkräutern zählen zu können.

Deshalb freue ich mich schon, wenn ich mich im nächsten März wieder vom Geruch des frischen Bärlauchs auf der B2 überraschen lassen kann…

Quellen und Links

Wikipedia/Bärlauch

Autor des Beitrages: Martin Weniger

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Allgemein Bäume Baumrinde Pflanzenwachstum Wald

Rinde – die Grenze zwischen Baum und Umwelt

Die Rinde ist die äußerste Schicht des Baumes. Sie besteht aus zwei Schichten, der Borke und dem Bast. Letzterer liegt direkt über der Wachstumsschicht des Baumes, dem Kambium. Er ist der lebende Teil der Rinde und dient dem Transport von Nährstoffen, die aus den Wurzeln in die Blätter, oder – je nach Jahreszeit – in umgekehrter Richtung bewegt werden. Der Bast schuppt nach außen hin zur Borke ab. Diese besteht aus bereits abgestorbenen Zellen, die eine dicke, oft gefurchte Schicht bilden, die das Kambium vor Wind und Wetter schützt und durch ihren hohen Gerbsäuregehalt auch Insekten abhält. Das Aussehen der Rinde trägt nicht nur maßgeblich zum Erscheinungsbild des Baumes bei, sondern sie und ist für diesen auch lebenswichtig – wird sie bis aufs Kambium ringsum eingeschnitten, geht der Baum unweigerlich ein.

Gefurchte Rinde mit Astansatz
Rinde eines abgestorbenen Baumes, die sich allmählich vom Holz löst
Lokale Verletzungen der Rinde vernarben und bleiben lange erkennbar
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Autor des Beitrags (Text & Bilder): Barnabas Herrmann

Quellen:

Baumrinde: Aufbau, Funktion und Aussehen – Mein schöner Garten (mein-schoener-garten.de)

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Allgemein Bäume Biologie Ökosystem Pflanzenschädlinge Wald

Die Fichte stirbt.

Signet

Fichte und Buchdrucker, eine gestörte Beziehung

Das Elbsandsteingebirge war immer meine zweite Heimat. Schon als kleines Kind stapfte ich durch die dunklen Fichtenwälder und bestieg meine ersten Klettergipfel. Doch seit den Tagen meiner Kindheit hat sich Vieles verändert. Der einst tiefgrüne Wald ist kahl und trocken. Überall mahnen kahle Flächen und tote Bäume. Was ist passiert und wer ist daran Schuld?

Borkenkäfer
»Gestatten, Ips typographus, der Buchdrucker.«

Ist es ein Borkenkäfer mit dem, ach so schönem, Namen Buchdrucker?
Nein, Schuld trägt wie so oft Einer… Nämlich wir, die Menschen.

Warum das so ist, will ich noch begründen, aber erstmal möchte ich euch von Fichten und Käfern erzählen. Der Buchdrucker, Ips typographus, ist ein Borkenkäfer, der nur Fichten befällt. Der Baum dient dem Käfer als Brutraum und Nahrung. Der Buchdrucker ist ein Parasit und die Fichte sein Wirt.

Infografik A4 Vorschau
Um dir den Lebenszyklus des Borkenkäfer genauer anzusehen, klicke auf dieses BIld.

Eine gesunde Fichte kann sich gegen einige Buchdrucker gut selbst verteidigen. Das Harz tötet die Käfer und die Larven in ihren Gängen, wenn der Baum verletzt ist. Das Harz ist fast so wie unser Immunsystem.

Scrollgrafik Vorschau
Wie genau der Wassertransport in der Fichte funktioniert und wie der
Buchdrucker ihn stört, erfährst du, wenn du dieses Bild anklickst.

Doch sind unsere Fichtenwälder nicht gesund und daran tragen wir Menschen aus zweierlei Gründen die Schuld:

1. Monokulturen
»Wir lieben Fichten.« Fichtenholz ist super zum Bauen geeignet. Die Bäume wachsen schnell, hoch und gerade. Darum haben wir intensiv Fichtenwälder kultiviert. Fast alle Fichten in Deutschland sind durch den Menschen gepflanzt. Fichten wachsen eigentlich nur in kälteren Regionen, wie im Hochgebirge und den nördlicheren Breiten-graden. Diese Monokulturen sind im wahrsten Sinne des Wortes »ein gefundenes Fressen« für die Buchdrucker und ermöglichen so das massive Wachstum der Käferpopulation.

Gefällte Fichten, gestapelt zu einem so genannter »Polter«

2. Klimawandel
Die Sommer sind trocken und die Winter sind mild. Das freut die Käfer, denn die können überwintern ohne zu erfrieren. Die Fichte aber leidet, denn sie ist durch die Trockenheit geschwächt und kann nicht genug Harz produzieren, um die Käfer zu bekämpfen.

Fraßbild
Das typische Fraßbild des Buchdrucker. Das Weiße sind verpuppte Larven in ihren »Puppenstuben«. Sobald sich die entpuppten Käfer aus der Borke fressen, werden diese Fraßbilder komplett zerstört. Meist führt dies auch zum Abfall der Borke.

Das natürliche Gleichgewicht ist gekippt und das Öko-system ist gestört, darum verändert es sich gravierend. Auch wenn das Fichtensterben wie eine apokaltyptische Katastrophe aussieht, so ist es doch nur eine Veränderung. Denn da wo ein Leben endet, beginnt ein Neues. Es folgt…

Folgewald

… der Folgewald! Jetzt ist der dunkle Fichtenwald weg und zurück bleibt trockenes aber sonniges Land.
Der Wind bringt neues Leben in der Form von Samen. Pionierbäume, wie Birken, Ahorn, Kiefern und Ebereschen, erobern die Flächen und bilden in wenigen Jahren einen jungen niedrigen Wald. Im Schutze dessen wachsen Buchen und Eichen, die langfristig alle anderen Bäume überschatten und das Waldbild dominieren werden. Ein Mischwald ist gewachsen und ein natürliches Gleichgewicht stellt sich wieder ein.

Doch ist das neue Gleichgewicht jung und fragil. Darum ist es unsere Verantwortung dieses zarte Gleichgewicht zu schützen, denn wir sind auch seine größte Bedrohung.

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Impressum

Text und Bilder: Andres Geißler

Quellen:

https://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/nadel/fva_fichte_baum_jahres_2017/index_DE

https://www.waldkulturerbe.de/den-wald-erleben/publikationen/unsere-waldbaeume/die-fichte/

https://www.forstpraxis.de/kleines-einmaleins-des-borkenkaefers/

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Bäume Biologie Pflanzenschädlinge Scrollgrafik Wald

Der Wassertransport in der Fichte und wie der Buchdrucker ihn zerstört

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Allgemein Artikel Heilkräuter Leipzig Nutzpflanze Wald

Die Brennnessel

Die Urtica dioica, oder auch Brennnessel genannt, wächst in Teilen Europas, Afrikas, Asiens und in Nordamerika. Sie blüht zwischen Juli und September und besteht aus einem haarigen Stiel mit tief gezackten Blättern. Die Pflanze kann bis zu 1,2 Meter groß werden und die Größe der Blätter liegt im Durchschnitt bei 15 Zentimetern.

Bereits im Namen schwingt ein bewertender Subtext mit, was eine neutrale Betrachtung der Pflanze erschwert. Dabei ist sie bereits seit der Antike ein fester Bestandteil der Kräuterheilkunde. Die alten Ägypter verwendeten die Brennnessel bereits zu Behandlung von Arthritis und Rückenschmerzen, die Römer rieben sich damit ein, um warm zu bleiben und die Griechen verwendeten das Kraut häufig in der Medizin.

Leider findet die Brennnessel heutzutage in kaum einem Haushalt mehr gebrauch. Der Spinat ist in unserer heimischen Küche dagegen eine gängige Zutat und wird besonders wegen seinem hohen Eisengehalt geschätzt. Die meisten Menschen wissen allerdings nicht, dass die Brennnessel einen mehr als doppelt so hohen Eisenanteil besitzt und sich somit sehr gut als Spinatersatz eignet.

Tipp: Besonders gut eignen sich Brennnesselblätter als Tee. Einfach mal ausprobieren!

Nährstoffbombe & Bakteriostatisch

Die Pionierin der Kräuterheilkunde Maria Treben bezeichnet die Brennnessel als:

»die beste blutreinigende und blutbildende Pflanze.«

Treben, Maria: Gesundheit aus der Apotheke Gottes

Denn die Brennnessel enthält einen bakterienhemmenden Wirkstoff in ihre Blättern. Aus diesem Grund wurde die Brennnessel früher an Stelle von Antibiotikum verwendet, um die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln zu verlängern. Die häufig verachtete Pflanze enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist zudem reich an Mineralien und Stoffen wie:

  • Eisen
  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Flavonoiden
  • Vitamin A, B1, K
  • Eiweiß
Produktfoto eines Brennnesseltees

Aufgrund dieser und einiger anderer gesunder Inhaltsstoffe, lohnt es sich, die Pflanze in der Küche mal auszuprobieren! Verzehrt werden kann an der Pflanze fast alles, wie z.B. die Blätter oder die Samen. Diese wirken aphrodisierend und überzeugen mit einem hohen Eiweißgehalt bei geringem Fettanteil. Sie gelten als Superfood und eignen sich prima als Topping für Smoothies, Joghurt oder Müsli.

Rezeptidee

Brennnessel-Orangen-Salat:

Zutaten:

  • 2 Handvoll Brennnesselblätter
  • 1 Orange

Für das Dressing:

  • Saft von einer Orange
  • 1 Teelöffel Jogurt
  • 1 Prise Salz, etwas Pfeffer
Produktfoto eines Orangen-Brennnessel-Salates
Foto: Orangen-Brennnessel-Salat

Links

https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/brennnessel/brennnessel

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/brennnessel.html

Plakat

Text und Bilder: Jascha Schwarz

Quellen

https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/gemuese/spinat

https://praxistipps.focus.de/brennnesseltee-wirkung-und-nebenwirkungen-im-ueberblick_99912

https://www.netdoktor.de/ernaehrung/vitamin-c/

https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-artikel/14-04-2015-lebensmitteltrends-was-sind-superfoods/

https://www.wildkrautgarten.de/2013/07/01/pflanze-des-monats-die-brennnessel-verhasst-und-vergoettert/

https://www.tea-and-coffee.com/blog/nettle-tea-benefits

https://utopia.de/ratgeber/brennnessel/

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Artikel Wald Zimmerpflanze

Dein Wald im Glas

Dein Wald im Glas

Ein ewiges Terrarium ist schnell angelegt. Richtig eingestellt ist es ein fast autarkes Ökosystem, dass kaum mehr gegossen werden muss.

Zunächst jedoch ist es ein Experiment. Im Wald findest du alles, was du dafür benötigst, bis auf das Glas. Ein Vorratsglas, dass man luftdicht verschließen kann, musst du eventuell kaufen. Zwei Leiter sollte es mindestens fassen.

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Klick hier und lass dich überraschen!

Was gesammelt werden muss:

  • Steine und Kies
  • Sand
  • feuchte Walderde
  • Moos
  • Holzstücke/Zapfen
  • Kleine Pflanzen/Gräser
Hier findest du eine Übersicht

Das Anlegen

Das Glas wird am besten mit kochendem Wasser desinfiziert. Dann werden größere Steine auf dem Glasboden drapiert. Darüber streust du den Kies und anschließend eine Schicht aus Sand. Dann folgt die Walderde. Diese Schichten sorgen später für einen Drainage Effekt und verhindern Staunässe. Jetzt ist es wichtig, dass das Moos vorsichtig in die Erde gedrückt wird. Für kleinere Pflanzen mit Wurzeln kannst du ein kleines Loch graben, um sie stabil einzusetzen und dann die Holzstücke, Steine oder auch Muscheln dazu zu setzten. Achte unbedingt darauf, Käfer, Würmer oder andere Wirbellose und Spinnentiere wieder nach draußen zu setzten. Wenn alles in deinem Terrarium seinen Platz gefunden hat, kannst du es vorsichtig gießen. Zum Beispiel mit einem Pflazensprüher.

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So könnte dein Wald im Glas aussehen

Das Experiment nimmt seinen Lauf

Nun wird sich zeigen, ob der Versuch gelingt und die natürlichen Kreisläufe entstehen. Der Deckel verschließt nun alles luftdicht. Am besten steht das Glas an einem hellen Standort, jedoch nicht direkter Sonne ausgesetzt. Wenn sich in den nächsten Tagen Kondenswasser an der Glasinnenseite bildet und nicht wieder abtropft, kann man für einige Stunden das Glas öffnen, um zu lüften. Nun beobachte genau, was passiert. Welche Pflanzen entwickeln sich gut, vielleicht zu gut und überwuchern andere? Dann kannst du diese einfach kürzen oder ganz herausnehmen. Es kann auch passieren, dass es einigen Pflanzen zu nass wird und sie schimmeln. Um dem vorzubeugen empfiehlt es sich, Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen zu finden. Wenn du mehr zu den Stoffkreisläufen erfahren willst, schau dir den Beitrag zu Hermetosphären an. Im Beitrag Eine Verbindung zweier Lebensräume findest du noch andere interessante Ideen, deine Fensterbank zu gestalten.

Hier findest du mehr Infos zum Wasserkreislauf im deinem Glas
Plakat zur Seite
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Quellen

Clara Gerisch (B. Sc. Management natürlicher Ressourcen)

https://flaschengarten-anlegen.de/flaschengarten-anlegen/

Autorin: Anna Scharping

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Allgemein Bäume Nutzpflanze Wald

Alles Salix?

Was haben Aspirin, der Anfang des 2. Harry Potter Teils und der Limes der Römer gemeinsam?
Alles Salix – eine Pflanze aus der Gattung der Salicaceae – der botanische Name der Weide. Diese an vielen Standorten vorzufindende Pflanze ist ein nachhaltiger Rohstoff und eine seit Jahrtausenden vielfältig genutzte (Kultur)-Pflanze, der in ihr enthaltene Wirkstoff Salicinsäure stellte bspw. die Grundlage für die Herstellung von ASS dar. Aus den verschiedenen Arten werden Zäune, Körbe und andere Gebrauchsgegenstände hergestellt. Mit ihren, vor allem im Herbst, sehr warmfarbigen Ruten war die Kopfweide ein beliebtes Motiv bei den Impressionisten. Früher wie heute wird unter anderem aus Weide Zeichenkohle hergestellt – ob und wie man das selbst machen kann, das möchte ich im Laufe dieses Projektes selbst ausprobieren!

Foto einer Kopfweide an einem Feldrand. Fast die gesamte untere Hälfte des Bildes zeigt Gras und grünes, leicht bewachsenes Feld. Am hinteren Feldrand kann man die Umrisse von Laubbäumen erkennen. Darüber erstreckt sich blauer Himmel in einer leichten Morgenstimmung.
Foto einer Kopfweide

Weiden wachsen vorwiegend in eher feuchten Gebieten, so sind sie häufig in der Nähe von Seen und Flussläufen zu finden. Es gibt viele verschiedene Weidenarten, auf dem 1. Foto ist eine Kopfweide zu sehen. Diese sehr charakteristische Form ist aber nicht, wie man vielleicht denkt, eine eigenständige Gattung der Pflanze, sondern vielmehr eine vom Menschen herbeigeführte Wuchsform. In regelmäßigen Abständen werden die Äste auf eine bestimmte Höhe zurückgeschnitten (früher auf ca. 1,70 Meter – die Kopfhöhe eines Menschen, deswegen der Name Kopfweide). Dadurch verdicken die Enden und der namensgebende Wuchs entsteht. Für die Herstellung von Zeichenkohle benötigt man die Äste der Weide, die auch als Ruten bezeichnet werden. Diese werden in der Regel im zeitigen Frühjahr geerntet, um sie dann vielfältig weiterverarbeiten zu können. Um die eigene Zeichenkohle auch nachhaltig produzieren zu können, ist es ratsam, bspw. bei einem Korbmacher nach Resten zu fragen. Diese schneidet man auf die gewünschten Größen zu (idealerweise schält man sie vorher, in meinem Selbstversuch habe ich aber auch ungeschälte Ruten verwendet).

zugeschnittene Weidenrutenstücke, vertikal nebeneinander angeordnet auf einem hölzernem Untergrund, von links nach rechts dicker werdende Stöcker, ganz rechts 2  ungeschälte Stöcker
geschälte, zugeschnittene Weidenruten

Wie aus den zugeschnittenen Weidenrutenstückchen (Foto oben) Kohle zum Zeichnen wird (Foto unten), das erfährst du hier!

fertige schwarze Zeichenkohle, vertikal nebeneinander angeordnet auf hölzernem Untergrund, von links nach rechts von dünnen zu dickeren Zeichenkohlestücken angeordnet
fertige Zeichenkohle
Das Animationsbanner zeigt rote stilisierte Flammen die sich von der Mitte aus nach rechtsaußen  und dann nach links außen flammenartig hin und her bewegen
klicke auf das Banner um mehr zu erfahren!
Die erste Grafik zeigt ein prasselndes Feuer, in dessen Mitte eine Dose steht. Unten drunter ist auf einer Uhr in orange die Zeitspanne von 2-3 Stunden markiert.
klicke auf das Bild, um zur Grafik zu gelangen und lass dich überraschen!
Vorschaubild der Pdf.
Links zu sehen:
Man braucht: Weidenruten (besser welche ohne Astlöcher und Verzweigungen), eine Gartenschere

Schritte:
1. einen Weidenbaum finden
klicke hier um mehr über die Herstellung von Zeichenkohle zu erfahren

LINKS

Vereinigung deutscher Korbflechter
Website des Korbflechters
(von welchem ich die Weiden für dieses Projekt bekam)

Autor des Beitrags: Lina Wilden
Text & Bilder: Lina Wilden
Animation: InDesign und Photoshop
Grafiken/ Plakat: Photoshop und InDesign

Das Plakat zeigt eine beschnittene Kopfweide, im Hintergrund dämmert der Morgen. Das Gras schimmert deswegen noch grau-grün. Im Hintergrund kann man Laubbäume mit spärlich Laub erkennen. Unter der kopfartigen beschnittenen Krone der Weide steht "Alles Salix?". Unten Links steht der Schriftzug: "Ein Projekt des Instituts für Kunstpädagogik der Universität Leipzig". Darüber ist in der Mitte der ersten Wortgruppe das Signet einer Kopfweide in weiß zu sehen. Rechts unten ist ein QR-code abgebildet. Daneben steht vertikal "Plakat: linaw"
klicke hier oder auf das Plakat um dir die pdf anzeigen zu lassen!