Bellis Perennis könnte gut und gerne ein Zauberspruch sein mit dem Bibi Blocksberg ihre Späße treibt. In Wirklichkeit handelt es sich hier jedoch um den lateinischen Namen des nicht weniger zauberhaften Gänseblümchens.
Jetzt denkt man sich wohl: Was soll denn daran zauberhaft sein? Irgendwie sieht das Ding ja ganz niedlich aus und die Kinder flechten damit gerne Blumenkränze. Aber ansonsten ist daran nichts Besonderes. Im Gegenteil, von März bis November fällt es mit Freude einem jeden zu Last, der verzweifelt seinen englischen Rasen pflegt. Ansonsten ist es auch zu nicht viel Nutze. Für einen Blumenstrauß etwa sind die weiß- bis rosafarbenen Blumen viel zu kurz geraten. Natürlich kann man sie essen. Im Quark oder so. Aber um ehrlich zu sein, gibt es da auch sehr viel interessantere Kräuter, die man untermischen kann.
Also ist der nächste logische Schritt Rasenmäher raus und weg damit, nicht wahr? Eher nicht. Das wäre ja zu simpel. Das Gänseblümchen hat nämlich ein Geheimnis, dass nur die guten alten Kräuterhexen kennen. Und vielleicht noch die Pharmaindustrie. Aber die kann man ja auch mit gutem Gewissen die Kräuterhexen und -hexer von Heute nennen. Kräuterhexen? Pharmaindustrie? Dann muss es ja eine heilende Wirkung haben. Und tatsächlich, die Gänseblümchen können medizinisch verwendet werden.
Sie haben eine beruhigende Wirkung (Achtung alle Teeliebhaber ihre Lauscher aufmachen) und sind unter anderem schleimlösend und keimtötend. Gänseblümchen können zudem bei äußerlicher Wundbehandlung und bei Hautproblemen, wie Akne oder empfindlich-trockener Haut, als Salbe oder Tinktur eingesetzt werden.
In Form von Umschlägen sollen sie auch bei Prellungen und Verstauchungen schmerzlindernd wirken. Noch dazu sind sowohl der Tee als auch die Salbe nicht allzu schwer herzustellen. Wer also gern mal Kräuterhexe oder -hexer spielen und sich dabei was Gutes tun möchte, kann getrost auf unsere kleinen Freunde aus dem Garten vertrauen.
„Geil!“, denke ich, als ich die Ananas für 71 Cent bei Penny in den Einkaufswagen lege.
Zuhause kommt dann die Frage auf, ob es sich bei so einem Preis um ein ganz sauberes Geschäft handeln kann. Wahrscheinlich nicht. Ich schneide die Ananas dennoch fröhlich auf und denke mit dem Mund voller süß-saurem Fruchtfleisch, dass ich ja ein armer Student bin, weshalb ich billig einkaufen darf.
Dieser Preis ist jedoch besonders in Anbetracht der Geschichte der Ananas in Europa verwunderlich. Im Jahre 1493 erhielt Christoph Columbus als erster Europäer eine Ananas als Willkommensgeschenk auf der Insel Guadeloupe. Wegen der geringen Haltbarkeit der Frucht sowie des zu kalten Klimas in Europa war der Handel mit ihr jedoch beinahe unmöglich. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts gelangen den Niederländern erste Anbauversuche der Ananas in Gewächshäusern, was schnell vom Adel der benachbarten Länder nachgeeifert wurde.
Die Ananas wurde zum Statussymbol: Da der Anbau sehr schwer war, kostete die Frucht so viel wie eine Kutsche. Wem das zu teuer war, konnte sich eine Ananas mieten, um sie auf der Festtafel zu präsentieren, denn gegessen wurde sie ohnehin so gut wie nie. Das Motiv der Ananas wurde fortan in Kunst und Architektur vielfach aufgegriffen und gipfelte 1761 in einer 14 Meter hohen Ananaskuppel, die ein britischer Adeliger auf der Heizanlage seines Gewächshauses errichten ließ.
„Nun, so weit muss es ja nicht ausarten“, denke ich. Aber eine eigene Ananaspflanze wäre schon geil. Im Internet finde ich eine Anleitung, wie aus dem Strunk der Ananas eine neue Pflanze werden soll: Strunk abschneiden, unterste Blätter entfernen und in ein Glas mit Wasser stellen. Sind die ersten Wurzeln da, wird die Ananas in Erde umgepflanzt.
Und tatsächlich; nach zwei Wochen sprießen die Wurzeln und die Ananas kann umgetopft werden. Zwar wird es noch über ein Jahr dauern, bis die erste Frucht erscheint, bis dahin erfüllt sie jedoch ihren dekorativen Zweck.
Quellen
Beauman, F. (2005) The Pineapple: King of Fruits. London. Chatto & Windus
Mittags im Supermarkt um die Ecke. Beim Gedanken an ein selbstgemachtes Pesto läuft mir das Wasser im Mund zusammen und schon greife ich nach dem aromatisch duftenden Basilikum im Plastiktopf. Wenn das kein nachhaltiger Einkauf ist! Doch kaum zu Hause angekommen und ein paar Blatt-Ernten später, sieht das Königskraut bereits nicht mehr so königlich aus. Was ist schief gelaufen? Was kann ich tun? Ich beginne, zu recherchieren.
Ocimum Basilicum, wie der biologische Name meines Pflänzchens lautet, ist in feuchtwarmen Gebieten Asiens beheimatet. Hierzulande kann das Küchenkraut mit Ausnahme einiger robusterer Arten nur einjährig kultiviert werden. Für ein ideales Wachstum benötigt die Pflanze einen relativ nährstoffreichen Boden, regelmäßige, moderate Wasserzufuhr, und einen warmen, sonnigen Standort. Kühle Temperaturen können dem Kraut schnell zusetzen. Die Ernte erfolgt, indem ganze Triebe knapp oberhalb des nächsten Blattpaares abgeschnitten werden.
Kein Wunder also, dass sich mein durch Transport und Temperaturschwankungen strapaziertes Basilikum ohne intensive Pflege und richtige Ernte bei mir zu Hause kaum über Wasser halten kann. Tatsächlich existieren zahlreiche Tipps und Tricks, um das Königskraut zu retten. Ein Weg jedoch ist so einfach wie genial: das Vermehren der Pflanze durch Stecklinge. Hierfür schneidet man, wie oben beschrieben, junge Triebe ab und setzt sie in ein Wasserglas, bis sie nach etwa ein bis zwei Wochen Wurzeln gebildet haben.
Anschließend können die Pflänzchen in Erde oder auch – ich stutze – ausschließlich in Wasser angebaut werden. Die Kultivierung in einer mit Nährstoffen angereicherten Wasserlösung nennt sich Hydrokultur bzw. Hydroponik. Ein Hydrosilikum also? Wie ich herausfinde, werden zahlreiche Blattgemüse und Küchenkräuter mittlerweile für kommerzielle Zwecke in Hydro- und Aquaponik-Verfahren gehalten. Vorteile in puncto Nachhaltigkeit sind beispielsweise, dass Erde und Wasser gespart werden, die Flächennutzung effizienter und der Ertrag höher ist, da die Pflanzen mit der richtigen Beleuchtung und optimalen Nährstoffzufuhr auch indoor, vertikal und ganzjährig angebaut werden können. Vor allem ist aber eine lokale Produktion möglich. Ganz lokal und nachhaltig geht das Hydrosilikum-Experiment aber natürlich auch zu Hause.
Die Urtica dioica, oder auch Brennnessel genannt, wächst in Teilen Europas, Afrikas, Asiens und in Nordamerika. Sie blüht zwischen Juli und September und besteht aus einem haarigen Stiel mit tief gezackten Blättern. Die Pflanze kann bis zu 1,2 Meter groß werden und die Größe der Blätter liegt im Durchschnitt bei 15 Zentimetern.
Bereits im Namen schwingt ein bewertender Subtext mit, was eine neutrale Betrachtung der Pflanze erschwert. Dabei ist sie bereits seit der Antike ein fester Bestandteil der Kräuterheilkunde. Die alten Ägypter verwendeten die Brennnessel bereits zu Behandlung von Arthritis und Rückenschmerzen, die Römer rieben sich damit ein, um warm zu bleiben und die Griechen verwendeten das Kraut häufig in der Medizin.
Leider findet die Brennnessel heutzutage in kaum einem Haushalt mehr gebrauch. Der Spinat ist in unserer heimischen Küche dagegen eine gängige Zutat und wird besonders wegen seinem hohen Eisengehalt geschätzt. Die meisten Menschen wissen allerdings nicht, dass die Brennnessel einen mehr als doppelt so hohen Eisenanteil besitzt und sich somit sehr gut als Spinatersatz eignet.
Tipp: Besonders gut eignen sich Brennnesselblätter als Tee. Einfach mal ausprobieren!
Nährstoffbombe & Bakteriostatisch
Die Pionierin der Kräuterheilkunde Maria Treben bezeichnet die Brennnessel als:
»die beste blutreinigende und blutbildende Pflanze.«
Treben, Maria: Gesundheit aus der Apotheke Gottes
Denn die Brennnessel enthält einen bakterienhemmenden Wirkstoff in ihre Blättern. Aus diesem Grund wurde die Brennnessel früher an Stelle von Antibiotikum verwendet, um die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln zu verlängern. Die häufig verachtete Pflanze enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist zudem reich an Mineralien und Stoffen wie:
Eisen
Kalium
Kalzium
Magnesium
Flavonoiden
Vitamin A, B1, K
Eiweiß
Aufgrund dieser und einiger anderer gesunder Inhaltsstoffe, lohnt es sich, die Pflanze in der Küche mal auszuprobieren! Verzehrt werden kann an der Pflanze fast alles, wie z.B. die Blätter oder die Samen. Diese wirken aphrodisierend und überzeugen mit einem hohen Eiweißgehalt bei geringem Fettanteil. Sie gelten alsSuperfood und eignen sich prima als Topping für Smoothies, Joghurt oder Müsli.
Ein ewiges Terrarium ist schnell angelegt. Richtig eingestellt ist es ein fast autarkes Ökosystem, dass kaum mehr gegossen werden muss.
Zunächst jedoch ist es ein Experiment. Im Wald findest du alles, was du dafür benötigst, bis auf das Glas. Ein Vorratsglas, dass man luftdicht verschließen kann, musst du eventuell kaufen. Zwei Leiter sollte es mindestens fassen.
Was gesammelt werden muss:
Steine und Kies
Sand
feuchte Walderde
Moos
Holzstücke/Zapfen
Kleine Pflanzen/Gräser
Hier findest du eine Übersicht
Das Anlegen
Das Glas wird am besten mit kochendem Wasser desinfiziert. Dann werden größere Steine auf dem Glasboden drapiert. Darüber streust du den Kies und anschließend eine Schicht aus Sand. Dann folgt die Walderde. Diese Schichten sorgen später für einen Drainage Effekt und verhindern Staunässe. Jetzt ist es wichtig, dass das Moos vorsichtig in die Erde gedrückt wird. Für kleinere Pflanzen mit Wurzeln kannst du ein kleines Loch graben, um sie stabil einzusetzen und dann die Holzstücke, Steine oder auch Muscheln dazu zu setzten. Achte unbedingt darauf, Käfer, Würmer oder andere Wirbellose und Spinnentiere wieder nach draußen zu setzten. Wenn alles in deinem Terrarium seinen Platz gefunden hat, kannst du es vorsichtig gießen. Zum Beispiel mit einem Pflazensprüher.
So könnte dein Wald im Glas aussehen
Das Experiment nimmt seinen Lauf
Nun wird sich zeigen, ob der Versuch gelingt und die natürlichen Kreisläufe entstehen. Der Deckel verschließt nun alles luftdicht. Am besten steht das Glas an einem hellen Standort, jedoch nicht direkter Sonne ausgesetzt. Wenn sich in den nächsten Tagen Kondenswasser an der Glasinnenseite bildet und nicht wieder abtropft, kann man für einige Stunden das Glas öffnen, um zu lüften. Nun beobachte genau, was passiert. Welche Pflanzen entwickeln sich gut, vielleicht zu gut und überwuchern andere? Dann kannst du diese einfach kürzen oder ganz herausnehmen. Es kann auch passieren, dass es einigen Pflanzen zu nass wird und sie schimmeln. Um dem vorzubeugen empfiehlt es sich, Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen zu finden. Wenn du mehr zu den Stoffkreisläufen erfahren willst, schau dir den Beitrag zu Hermetosphären an. Im Beitrag Eine Verbindung zweier Lebensräume findest du noch andere interessante Ideen, deine Fensterbank zu gestalten.
Hier findest du mehr Infos zum Wasserkreislauf im deinem Glas
Wenn man sie pflanzt, wird sie von Katzen umtanzt.
Universal Herbal, 1820
»Catnip«, Katzenmelisse oder Katzenkraut, die Echte Katzenminze besitzt einige Namen. Aber auch viele Wirkungen werden dem Zauberkraut nachgesagt. Während die bekannteren Minzesorten mit ihrem zitronigen Aroma betören, entfaltet die Echte Katzenminze eine wundersame Wirkung auf Tier und Mensch. Hobbygärtner schätzen das Kraut als zierende Staude in Stein und Naturgärten, obwohl sie einen eher bescheidenen Look zutage trägt. Aber was verbirgt sich wirklich hinter der unscheinbaren Fassade und warum ist die Katze die Namensgeberin?
Zuerst: Die wisschenschaftlichen Eckdaten
Wissenschaftlicher Name: Nepeta Cataria Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Gattung: Katzenminzen (Nepeta) Verbreitung: Südeuropa, Asien, Afrika – als Neophyt (durch Menschenhand etablierte Pflanzen) in Neuseeland und Nordamerika Aussehen: ausdauernde, krautige Pflanze; vom Grund an filzig behaarter, selbstständig aufrechter, verzweigter, vierkantiger, hohler Stängel, Blüten weiß bis rosa, mit rosa Punkten, 7 – 10 mm lang, bis 4 cm lang gestielt, Blätter sind mit Drüsenhaaren besetzt Geruch: aromatisch, zitronen- oder auch minzartig riechend Wuchsform: breit halbkugelförmig bis aufrecht buschig, Blütenstände ährenartig Wuchshöhe: 40 bis 100 Zentimeter Hauptblütezeit: Juli bis September (mehrjährig) Verwendung: Beet- und Schnittstaude Besonderes: enthält ätherische Öle (Citronellol (50%), Citral (10%), Limonen, Gerniol (ungefähr 12%), Clarvacrol, Thymol, Neptalsäure, Actinidin)
Die Wirkung auf Menschen
Das Wissen um die heilenden Wirkstoffe der Echten Katzenminze geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals fanden die Blätter der Pflanze Verwendung in der Küche, explizit als Fleischwürze. Auf Grund ihrer Bekömmlichkeit benutzte man die Blätter auch zur Teezubereitung.
So sagt man der Echten Katzenminze folgende Wirkungen nach:
Auch bei chronischem Husten können ihre bakteriellen Eigenschaften vor einer Infektion schützen. Zur Teeproduktion werden in der Blütezeit die Blätter sowie die Blüten geerntet und dann ganz langsam bei Raumtemperatur getrocknet. Die getrockneten Bestandteile müssen danach luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, denn nur so bleiben die wichtigen Inhaltsstoffe erhalten. Zusätzlich schmeckt diese Pflanze (genau wie fast alle anderen Minze-Arten) als Tee äußerst gut!
Psychoaktive Wirkung von Katzenminze?
Ob sie wirklich psychoaktiv wirkt, ist umstritten. Oft tritt eine spürbare Wirkung erst nach konstanter Einnahme ein. Diese äußert sich in psychedelischer Veränderung, wobei Farben intensiver wahrgenommen und leichte CEVs (Visionen bei geschlossenen Augen) auftreten. Außerdem soll sie euphorisierend wirken und neben innerer Entspannung auch zu guter Laune und Lachanfällen führen. Sicher ist: bei gewaschener Minze, die in eingeteilten Portionen zu sich genommen wird, ist der Konsum vollkommen unbedenklich.
Ob das einen Selbstversuch wert ist?
Die Wirkung auf Katzen
Im Universal Herbal, einem Kräuterbuch aus dem Jahre 1820, steht geschrieben: »Wenn man sie pflanzt, wird sie von Katzen umtanzt; wenn man sie sät, kommen die Katzen zu spät. Wenn man beim Pflanzen oder Ernten das Laub verletzt, kommen die Katzen von überall her, wälzen sich, zerfetzen die Blätter und fressen sie.«
Mmmh… Catnip fetzt!
Im Gegensatz zu Menschen, hat die Katzenminze keine beruhigende, sondern euphorisierende Wirkung. Sie beginnen zu flehmen, knabbern mit großer Lust an dem Kraut, wälzen sich darauf herum oder umtanzen sie wild. Schuld daran: Hauptgeruchsstoff Nepetalacton. Anfangs wurde angenommen, dass es dem Sexualpheromon von Katzen ähnelt. Als Aphrodisiakum wurde es allerdings ausgeschlossen. Der Grund dafür ist das ebenso lebendige Interesse von kastrierten Katern an der Pflanze. Die Reaktion auf die Minze, das sog. »Catnip response«, findet man außerdem auch bei Großkatzen wie Löwe und Tiger. Als »Catnip« gekennzeichnete Gegenstände sind für die eigenen Stubentiger der absolute Renner. Kleine Säckchen oder Stofftiere sind mit den getrockneten Katzenminze-Blättern gefüllt und sorgen bei den Miezen für einige Stunden pure Euphorie. Auch Sprays sind für einige Katzenbesitzer eine große Hilfe beim Weg in die Katzentransportbox.
Catnip macht die Katze froh
Gefahr durch Katzen?
Viele Katzen „berauschen“ sich gern an Katzenminzen. Sie versuchen sich mit den ätherischen Ölen zu parfümieren, wälzen sich darin und knabbern an den Trieben. Dies ist des einen Gärtners Lust, des anderen Frust. Katzenminzen werden tatsächlich des Öfteren ganz gezielt von Katzenliebhabern angepflanzt, um ihren Zöglingen ein besonderes Vergnügen zu bereiten. Junge Pflanzen können damit aber überfordert sein, so dass die Samtpfoten ein Bild der Verwüstung im Nepeta-Beet hinterlassen. Notfalls kann hier ein Drahtgeflecht oder ein über die Pflanzen gestülpter Drahtkorb Abhilfe schaffen. Gut zu wissen ist auch, dass Nepeta-Sorten mit zitronigem Aroma anscheinend eher abschrecken als anziehen! Eine gezielte Sortenauswahl kann also mit einem stressfreien und konfliktarmen Katzenminzen-Vergnügen belohnen.
Junge Pflanzen unbedingt beschützen!
Der richtige Standort und die Pflege
Faustregel: Graulaubige Katzenminzen benötigen warme, durchlässige Böden und Sonne. Keine Überdüngung! Grünlaubige Katzenminzen bevorzugen frisch bis feuchte, nährstoffreiche Standorte und vertragen auch sonnige Plätze. Mit Hitze sind sie allerdings stark überfordert. Der richtige Standort sorgt für eine pflegeleichte und gesunde Pflanze. Abgesehen von einem Rückschnitt nach der Blüte wird keine weitere Pflege benötigt. Krankheiten und Schädlinge sind ihnen nahezu fremd. Sie wirkt sogar abschreckend auf Pflanzenschädlinge und Ungeziefer wie Kakerlaken, Flöhe und Stechmücken. Gegen Ratten wird sogar Katzenminze-Öl als Vertreibungsmittel eingesetzt. Ist der erste Flor vorüber, sollten alle Katzenminzen bodennah zurückgeschnitten werden. Alsbald treiben die Pflanzen wieder durch und präsentieren sich in frischem Laub, zu dem sich bald wieder Blüten gesellen – viele Sorten blühen dann sogar bis in den Herbst hinein. Der radikale Rückschnitt verhindert gleichzeitig die Selbstaussaat, durch die Katzenminzen durchaus etwas lästig werden können.
Ich mag nährstoffreiche und sonnige Standorte… Hitze geht gar nicht!
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Katzenminztee, Chemische Verbindungen und Katzen die freidrehen
Voller Ungeduld und Sehnsucht nach frischem Grün säen Klein- und Großgärtner*innen jedes Jahr Blumen, Kräuter und Gemüse auf ihrer Fensterbank aus. Sie besorgen Anzuchterde, pressen kleine Pflanztöpfchen oder funktionieren Klopapierrollen zu Blumentöpfen um. Fehlen nur noch die Samen. Eine Schachtel mit aufgerissenen Samentütchen, die Hälfte davon leer, alte Bäckerbrottüten, Schraubgläser, Filmdöschen, alle gefüllt mit namenlosem Saatgut. Mehr findet der oder die Ambitionierte nicht. Ein Graus, diese Unordnung, sind doch Pflanzensamen wahre Schätze. Zurückgelassen von der Vorjahresgeneration, überwintern diese winzigen Kraftpakete und wollen im Frühjahr neues Grün entfalten.
Ringelblumensamen in einer Bäckerbrottüte
Chemie- und Agrarkonzerne wie Monsanto haben den Wert erkannt und verdienen sich eine goldene Nase auf dem Saatgutmarkt. Auch, weil sie das Erbgut der Samen so manipulieren, dass sie nur einmalig verwendbar sind. Die neuen Samen, die eine Pflanze, gleich einem Wunder, natürlicherweise entwickelt um sich zu reproduzieren, werden bei Monsanto-Gewächsen unfruchtbar. So kontrollieren Konzerne wie Monsanto die wichtigsten Grundbausteine der Lebensmittelversorgung und machen als allererstes Bauern und Bäuerinnen von sich abhängig, die traditionell die Samen ihrer eigenen Ernte aufbewahren und Jahr für Jahr neu aussäen. Abgesehen von der Zerstörung der natürlichen Vielfalt und der wirtschaftlichen Ausnahme der Landwirtschaft verantwortet der Chemie-Konzern durch das Verwenden umstrittener Pestizide auch die Verbreitung von tödlichen Krankheiten.
Dagegen kann jede und jeder Widerstand leisten, zum Beispiel, indem er oder sie statt zu Samen aus konventioneller Züchtung, zu biologisch gezüchtetem, samenfestem Saatgut greift. Gute Quellen dafür sind Dreschflegel oder Bingenheimer.
selbstgebastelte Samentüten, Etiketten und Büroklammern sind Grundbestückung einer Samenkiste
Nahe liegt auch, sich besser zu organisieren. Eine gut sortierte und strukturierte Samenkiste bringt Freude in jedes neue Gartenjahr. Wenn man diese nun auch noch mit eigens geerntetem Saatgut bestückt, sich mit Gartennachbarinnen und -nachbarn austauscht, eine Saatguttauschbörse organisiert oder eine Samenbank im öffentlichen Raum installiert, ist der erste Beitrag zum Garten-Aktivismus geleistet.
Jungblut, Indra (2013): Saatgutprivatisierung – Monsanto und co. auf dem Vormarsche. URL: https://reset.org/knowledge/saatgut-privatisierung-monsanto-und-co-dem-vormarsch [15.04.2020]