Präsentation der Entstehungsprozesse und Ergebnisse
23. und 24.09.2016 im Poegehaus Leipzig
HANDLE WITH CARE – Ein Kooperationsprojekt zwischen der JSA Regis Breitingen (Ästhetische Erziehung und Bildung), dem Institut für Kunstpädagogik Leipzig und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (Grundstudium Medienkunst) unter der Schirmherrschaft von Herrn Willi Schmid, Ministerialdirigent des Sächsischen Ministerium der Justiz Dresden.
Über den Zeitraum von Juli bis September 2016 haben sich in regelmäßigen Abständen Jugendstrafgefangene der JSA Regis-Breitingen, Kunststudierende der Hochschule für Grafik und Buchkunst sowie Studierende des Institutes für Kunstpädagogik Leipzig zu einem gemeinsamen performativen Arbeitsprozess getroffen. Zunächst lernten sich alle teilnehmenden Personen mit Hilfe von experimentellen Wahrnehmungsübungen und performativen Aktionen kennen. Anschließend entwickelten sie anhand von Notationen und anderen Aufzeichnungsstrategien einen gemeinsamen Handlungsspielraum, in dem diverse soziale Prozesse angestoßen und künstlerische Interaktionen entwickelt werden konnten.
Von jedem/r Teilnehmer/in wurde eine spezifische Handlungsanweisung für eine ausgewählte Person der Gruppe konzipiert, ausformuliert oder visualisiert und an diese übergeben. Auf diese Weise erhielt jede Person ein ganz individuelles performatives Skript, welches im Laufe des Projektes interpretiert, realisiert und dokumentiert wurde. Die entstandenen Ergebnisse sowie deren Entstehungsprozesse wurden anhand von Fotos, Texten, Skizzen, Videosequenzen und Objekten zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammengefasst.
Projektbetreuer/-innen:
Bianca Gröger, JSA Regis-Breitingen
Stefan Riebel, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Dr. Ines Seumel, Institut für Kunstpädagogik
Als eine gemeinsame performativ-konzeptionelle Auseinandersetzung mit der Projekt-Situation, die während der Zusammenarbeit spontan und unbeabsichtigt entstanden ist, erweist sich ein zusätzliches Objekt, welches aus einem ungewöhnlichen Vorgang resultiert und der Idee von Stefan Riebel folgt: Inhaftierte Jugendliche entfernten einen Stein aus der massiven Mauer und hinterließen so eine symbolische Lücke in der Abgrenzung zwischen „Drinnen“ und „Draußen“. Der Mauerstein wird als Objekt in der Ausstellung zu besichtigen sein.
Foto: Stefan Riebel
Wir danken der JSA Regis-Breitingen für diese Umsetzungsmöglichkeit sowie für die räumliche, personelle und finanzielle Unterstützung. Zudem gilt ein besonderer Dank allen JustizvollzugsbeamtInnen sowie KollegInnen aus der Verwaltung der JSA für die liebevolle Gewährleistung des Projektablaufes sowie für die Toleranz von außergewöhnlichen Ideen. Große Anerkennung gebührt ebenso der psychosozialen Betreuung und Begleitung des künstlerischen Projektes durch involvierte Fachdienste.
>>Weitere Infos und Fotos
HANDLE WITH CARE
23.09.2016 16 – 20:00 Uhr
24.09.2016 16 – 18:00 Uhr
Poege-Haus e.V.
Hedwigstraße 20
04315 Leipzig