Kunstprojekt „DRITTE RÄUME“ – Perspektiven und Spannungsfelder im Umgang mit zeitgenössischer Kunst

Jenseits des elitären Fachgesprächs möchte das internationale Kunstprojekt Raum für einen Dialog zwischen Künstler und Publikum schaffen.

Das Projekt „DRITTE RÄUME“ wurde im Jahr 2008 von fünf befreundeten Künstlern aus Deutschland, Frankreich und Österreich in der Galerie „Basement“ in Wien ins Leben gerufen und wird in Kooperation mit dem Leipziger Kreis. Forum für Wissenschaft und Kunst vom 30.09.–23.10.2010 in Leipzig präsentiert. Ein wissenschaftlicher Vortrag von Kulturtheoretiker Klaus Theweleit erweitert das Spektrum an Arbeiten aus den Bereichen Sound-, Performance- und Bildender Kunst. Ziel des Projekts ist es, ein möglichst breites und vor allem neues Publikum anzulocken und über die Kunst einen Dialog zwischen Künstler und Publikum zu erzeugen.

Den Auftakt des Kunstprojekts bildet ein Vortrag des Kultur- und Kunsttheoretikers Klaus Theweleit am 30. September im großen Hörsaal des Instituts für Kunstpädagogik der Universität Leipzig. Er wird darin seine wissenschaftlichen Untersuchungen gleichsam einer Projektannäherung zum „Dritten Raum“ als einem Ort der Übersetzung und Übertragung vorstellen.

Am darauffolgenden Abend, dem 1. Oktober, überträgt die Künstlerin Bianca Gröger mit ihren DarstellerInnen, unter anderem dem Soundkünstler Martin Mulzer, die Begriffe „Nähe“ und „Distanz“ auf eine körperlich-sinnliche Ebene. In einer künstlerischen Performance auf der Probebühne des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig wird Gröger gemeinsam mit den DarstellerInnen und dem Publikum agieren und interagieren.

Am 2. Oktober wird in der Galerie KUB eine Ausstellung eröffnet, in der fünf Künstler aus Deutschland, Österreich und Frankreich individuelle Zugänge zum „Dritten Raum“ vorstellen. In Installationen, Plastiken, Video- und Fotoarbeiten laden sie die Besucher zu einem offenen und interaktiven Umgang mit ihren Kunstwerken ein. Der Soundkünstler Martin Mulzer bringt dort seine Fertigkeit, als “Vermittlungsdetektiv” innerhalb zahlreicher Kompositionsgenres für den Betrachter zu agieren, in einer Klangperformance ein. Er verdeutlicht unseren Projektanspruch einer Verständigung mit dem Publikum.

Die in Frankreich lebende Sylvia Hansmann lädt in ihren interaktiven Installationen den Betrachter dazu ein, selbst Veränderungen an dem Zustand der Kunstwerke vorzunehmen. Aus fragilen Materialien wie Reis, Glasnudeln, Reispapier, Paraffin und Marmorstaub erstellt sie ein ebenso dichtes wie veränderbares Installationsgewebe. Der Betrachter muss sich überwinden, die Gefahr eines vermeintlichen Zerstörens einzugehen, um neue Formationen entstehen zu lassen. Er wird im Prozess des Zerstörens zum Erschaffer, zum Produzenten. Der Betrachter wird über das Ergebnis der Zerstörung zur Reflexion über sein eigenes Handeln aufgefordert.

Beteiligte Künstler:
Bianca Gröger (D), Sylvia Hansmann (F), Claudia-Maria Luenig (A), Françoise Rod (F), Frank Walter (D).
Kuratorin: Bianca Gröger

30.9. 2010 – 19 Uhr
Vortrag Klaus Theweleit,
Vortragssaal des Instituts für Kunstpädagogik, Geschwister-Scholl-Haus,
Ritterstraße 8–10, 04109 Leipzig

1. 10. 2010 – 19 Uhr
Kunst- und Soundperformance, Probebühne des Instituts für Theaterwissenschaft,
Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig, Halle 18, Aufgang E, 3. Obergeschoss (Raum neben dem Spinnwerk Leipzig)

2.10. 2010 – 19 Uhr
Ausstellungseröffnung fünf internationaler Künstler,
Galerie KUB, Kantstr. 18, 04275 Leipzig

Weitere Informationen unter: www.leipziger-kreis.de