Unterrichtskonzepte zum Thema »Märchen und Mythen im Alltag«

Märchen gehören nach wie vor zu den populärsten literarischen Gattungen. In der heutigen Märchenforschung wird das Potential von Märchen unter volkskundlichen, psychoanalytischen, pädagogischen sowie kulturhistorischen Fragestellungen beleuchtet. Unter pädagogischen Gesichtspunkten wurde die Wichtigkeit von Märchen für die kindliche Entwicklung bereits umfassend untersucht, sie findet sich in heutigen Kinderromanen und Filmen wie »Harry Potter« oder »Tintenherz« wieder. Märchenbilder bieten aber auch Stoff für Vermarktungsstrategien, beispielsweise in der Tourismusbranche, im Stadtmarketing oder in der Werbung für eine Oper.

Im Sommersemester 2016 konzipierten Studierende des Instituts für Kunstpädagogik zum Thema »Märchen und Mythen im Alltag« eigene Unterrichtskonzepte im Rahmen des Seminars Bildnerische Vorbereitung kunstpädagogischer Praxis unter Leitung von Verena Landau und Markus Laube. Einige von ihnen werden nun veröffentlicht.

 

Luisa Jordan: »Zwischen Gut und Böse – Rotkäppchen und der Wolf«

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In der Unterrichtseinheit »Zwischen Gut und Böse – Rotkäppchen und der Wolf« soll sich eine 7. Jahrgangsstufe eine eigene Interpretation der Begegnung zwischen Rotkäppchen und dem Wolf erarbeiten: Als Grundlage dient dabei die Arbeit mit Kontrasten, wie Hell und Dunkel sowie Warm und Kalt. Während am Anfang an Zeichnungen geübt wird, soll später die Malerei im Mittelpunkt stehen. Vom lockeren Arbeiten geht es mit Entwicklung der Bildidee in die Komposition und Planung der End-Malerei. Wichtig soll vor allem das stetige Hinterfragen der eigenen Ideen aber auch die Weiterentwicklung eigener Fähigkeiten sein, um das bildnerische Selbstbewusstsein der Schüler_innen zu stärken.

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Ruth Zirzow: »Märchenfarben«

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Märchen sind abstrakt in ihrer Handlung, in ihren Figuren und in ihren Farben: häufig spielen nur reine Farben (rot, schwarz, weiß, gold, silber) eine Rolle. In unserer Fantasie entstehen trotzdem wunderbare Märchenlandschaften, da wir aus der Wirklichkeit die tatsächliche Erscheinungsform von Farben kennen – nämlich in unterschiedlichsten Nuancen, die allein schon vom Lichtverhältnis abhängen. So sehen wir eher Farbfamilien als reine Farben. In dieser Unterrichtsanregung geht es darum, dieses Verhältnis den Schülerinnen und Schülern bewusst zu machen und sie erfahren zu lassen, dass ihr Tuschkasten mehr als nur Grundfarben hergibt.

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Lukas Schletter: »Die Märchen von heute«

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In »Die Märchen von heute« prallen klassische und moderne Märchen aufeinander. Gemäß des Jahrgangsthemas »Bildwelten – Weltbilder« (LK 11. Klasse) wird untersucht, welche Wirkungen die Erscheinungen aktueller Fiktionen in der Bildsprache von Märchenillustrationen entfalten, welcheinhaltlichen und gestalterischen Konflikte dabei entstehen. Mit grafischen Gestaltungsmitteln entwickeln die Lernenden Entwürfe im künstlerischen Tagebüchern und reflektieren den künstlerischen Schaffensprozess.

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Beitragsbild: Luisa Jordan